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Pandemomtobe

Frühe Liebe zwischen Schwestern

Redakteurin Charlotte Mattes lässt uns an ihrer Schwangerschaft teilhaben
Esther Stosch
Redakteurin Charlotte Mattes lässt uns an ihrer Schwangerschaft teilhaben

Unsere Autorin Charlotte ist mit einem „Coronial“ schwanger. Die ältere Schwester hat die ungeborene Schwester jetzt schon lieb.

Das Corona-Virus hat bestimmt, welche Eltern sich zu Hause aufreiben müssen, zwischen Beruf und Kinderbetreuung und welche halbwegs normal arbeiten können. Auch ich habe eine kleine Tochter, die meine Zeit beansprucht. Als berufstätige Mutter spielt die Kinderbetreuung natürlich eine große Rolle.

Teil 3 von PandeMOMtobe

Die große Schwester hat ihre kleine jetzt schon lieb.
Charlotte Mattes
Die große Schwester hat ihre kleine jetzt schon lieb.

Mama hat ein Baby im Bauch und ist „systemrelevant“

Wir sagen unserer Tochter sehr früh, schon in der 13. Woche, dass ich schwanger bin. Wir zeigen ihr das Ultraschallbild. Was auf dem Bild sein soll, versteht sie nicht direkt, aber das tun Erwachsene ja auch nicht immer. Sie versteht aber sofort, dass Mama ein Baby im Bauch hat. Ab jetzt spielt sie, auch ein Baby zu haben. Ihr Baby heißt „Rutsche“ und wir dürfen ihren Bauch nur noch ganz vorsichtig anfassen und eincremen.

Es ist so schön diese besondere Zeit mit meinem Kind zu teilen. Und so unendlich rührend, wie sie ihre Schwester schon in den Alltag integriert. Sie versteht es so klar, fragt, ob ihre Schwester auch einen Helm trägt, wenn wir Fahrrad fahren und schenkt ihr zum Beispiel Nüsse oder zeigt ihr Spielzeuge durch den Bauch. Alles wird geteilt und mein Bauch bekommt viele Küsschen „weil das Baby sich dann freut und mich spürt“, sagt sie. 

Uns ist es wichtig, dass sie von Anfang an dabei ist und miterleben kann, dass sie bald eine Schwester bekommt. Wir möchten, so gut es geht, alles mit ihr teilen. Auch wenn für ein Kind sechs Monate natürlich noch meilenweit entfernt sind. Aber uns ist es wichtig, dass wir ihr so auch so feinfühlig wie möglich beibringen, dass ich, als Schwangere, nicht mehr so viel tragen sollte und etwas mehr Ruhe brauche. Das merke ich auch schon jetzt. Mein Akku ist viel schneller leer.

So sehr ich meine Zweijährige liebe:

Kind, plus Home-Office bis spät, plus schwanger, das ist einfach zu heftig!  

Aber dann kommt die Erleichterung, nach sechs Wochen ohne Kita ist klar: Mein Job ist systemrelevant. Meine kleine Maus freut sich riesig wieder in die Kita zu dürfen und wir zu Hause freuen uns auch. Ich atme durch, habe wieder geregelte Arbeitszeiten, das tut so gut. 

Wir brauchen alle Routinen und geregelte Feierabende. Mein Mann kann unsere Tochter aus der Krippe abholen, ich ab jetzt, nach Feierabend, mit gutem Gewissen und kalten Händen im Bett abschalten, Podcasts hören und weg dösen.