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FindingJ

Eine App für mehr Bibelwissen

Pfarrer Lutz Neumeier hat eine App fürs Smartphone entwickelt, mit der Jugendliche ihr Bibelwissen aufmotzen können.
Jakob Erll

Pfarrer Lutz Neumeier hat die App „FindingJ“ entwickelt. Sie vermittelt Bibelwissen, und zwar ganz spielerisch.

Kennst du vielleicht diese interaktiven Bücher. in denen du entscheiden kannst, wie die Geschichte weitergeht? Je nachdem, welche der vorgebebenen Möglichkeiten du wählst, musst du darin auf einer anderen Seite weiterlesen. So ähnlich funktioniert die App „FindingJ“.

Plötzlich knallt es, und dann ist alles anders

Ankunft am Flughafen Ben Gurion. Der Urlaub in der israelischen Partyhauptstadt Tel Aviv beginnt. Aber dann, im Taxi, knallt es plötzlich. Das Taxi ist kein Auto mehr, sondern ein Pferdewagen. Und auch sonst sieht die Gegend ringsherum auf einmal nicht mehr so modern aus. Eher altmodisch, antik. „Wer sich dann weiter nach Tiberias am See Genezareth auf die Reise begibt, wird viel über einen Menschen erfahren, der zum Beispiel Brot an 5.000 Menschen verteilt, was einem Bäcker in Tiberias gar nicht gefällt“, sagt Lutz Neumeier.

Neumeier ist Pfarrer in der Licher Marienstiftsgemeinde. Mit der Ankunft am Flughafen und dem Zeitsprung beginnt in der App eine virtuelle Reise durch das Land und die Zeit der Bibel, die er während einer dreimonatigen Studienzeit entworfen hat.

Dem Rabbi folgen?

Da wäre zum Beispiel dieser Typ, ein Rabbi, der dem Fischer Simon am See Genezareth geraten hat, die Netze auszuwerfen. Und tatsächlich ist der Fang fett. Jetzt musst du entscheiden, was du an Simons Stelle machen würdest. Rausfahren und weiterfischen? Den Fang verkaufen, ehe er verdirbt? Alles stehen und liegen lassen und dem Rabbi folgen?

Die App vermittelt auch durch Fragen handfestes Bibelwissen. Zum Beispiel musst du darüber knobeln, ob es nun fünf Brote und zwei Fische waren, mit denen Jesus damals am See Genezareth so viele Menschen sattbekommen hat, oder doch eher zwölf Käse und 70 Brote.

Aber so eine App bietet natürlich mehr Möglichkeiten als ein Buch. Wer sich „Finding J“ herunterlädt und durchs Heilige Land zieht, kann das entweder ganz alleine tun oder in einer Gruppe unter Anleitung eines Reiseleiters. Er oder sie kann Reisefotos schießen, sie mit den Fotos anderer vergleichen und sie an den Reiseleiter schicken. An ihn gehen auch die Antworten auf die in der App gestellten Fragen. Reiseleiter kann beispielsweise ein Leiter einer Konfi-Gruppe sein, ein Lehrer oder ein Pfarrer.

Bereits mehr als 2.500 Downloads

Das Konzept der App kommt offenbar an. In den ersten drei Monaten dieses Jahres hätten bereits rund 2.500 Jugendliche das Programm heruntergeladen, sagt Neumeier: „Ich hätte nie gedacht, dass die App einmal so nachgefragt würde.“ Besonders in der aktuellen Situation mit den Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen sei die App eine gute Möglichkeit, mit der gebotenen Distanz etwas über das Leben und Wirken Jesu zu erfahren.