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Filmtipp

Corpus Christi - Drama über Glaube, Moral und Vergebung

Aus dem Film Corpus Christi
Arsenal Filmverleih
Daniel hat eine etwas andere Art, Gottesdienst zu feiern.

Ein junger Delinquent gibt sich als katholischer Priester aus – ein großartiges Drama über Glaube, Moral und Vergebung nach einer wahren Geschichte.

Corpus Christi

Von Gaby Sikorski

Das Leben im Jugendknast ist hart, doch Daniel hat sich arrangiert. Als er entlassen wird, würde er am liebsten Priester werden, aber dieser Weg ist ihm wegen seines beeindruckenden Vorstrafenregisters versperrt. Stattdessen soll er in einem Sägewerk in der polnischen Provinz arbeiten. Auf dem Weg macht er in einer Dorfkirche Station, wo man ihn für den lang erwarteten Aushilfspfarrer hält. Daniel entscheidet sich spontan dafür, die Soutane anzuziehen, anstatt das Missverständnis aufzuklären.

Aus dem Film Corpus Christi
Arsenal Filmverleih
Daniel versteht es auch, heftig zu feiern.

Beichte mit Smartphone und Google

Dank Smartphone und Google bewältigt er die erste Beichte. Seine Ahnungslosigkeit wird dabei als unkonventionelle, moderne Priesterattitüde gefeiert, und bald erfreuen sich Daniels einfallsreiche Predigten großer Beliebtheit. Mit seinem leidenschaftlichen Eintreten für die Armen und Schwachen ist er dem reichen Bürgermeister ein Dorn im Auge. Als der falsche Priester ein schreckliches Geheimnis aufdeckt, verliert er die Sympathie der Dorfbewohner, sie wenden sich gegen ihn. Dazu tauchen alte Bekannte aus dem Knast auf, und Daniel, der aufzufliegen droht, gerät in tödliche Gefahr.

Dieser Priester ist kein Engelchen

Filminfos

Regie: Jan Komasa

Cast: Bartosz Bielenia, Eliza Rycembel und Aleksandra Konieczna

Länge: 116 Minuten.

Drehort: Polen 2019 

Hier treffen Elemente aus Drama, Thriller und Komödie zusammen und vereinen sich zu einem großartigen Film, der nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch viel über den Glauben und die Wurzeln der christlichen Kirche.

Dieser Priester ist alles andere als ein Engelchen: Er bedient sich in der Kollekte und macht den Mädchen schöne Augen, er raucht Joints mit der Dorfjugend und lässt sich vor dem Kirchenaltar wie ein Popstar feiern. Aber Daniel ist auch der einzige, der sich um die einsame Witwe kümmert, die im Dorf wie eine Geächtete behandelt wird.

Wenn Daniel Liebe und Vergebung predigt statt Hass und Rache, dann kümmert es ihn wenig, dass er sich damit die Dorfbewohner zu Feinden macht. Es mag sein, dass Daniel und seine Lebensweise keine gute Werbung für die katholische Kirche darstellt, aber in seinem Kampf für Gerechtigkeit wird Daniel zum einzig übrig gebliebenen wahren Christen in dieser angeblich frommen Gemeinde.

Überzeugender Anti-Held

Bartosz Bielenia spielt den Daniel als Anti-Helden so ehrlich und überzeugend, dass man ihm den sensiblen Beschützer ebenso abnimmt wie den Trinker, Schläger und Dieb. Daniel ist ein Mensch mit mehr Ecken und Kanten, als gut für ihn ist. Doch inmitten einer Gemeinschaft, die von Lügen, Hetzerei und Boshaftigkeit zerrissen wird, ist es ausgerechnet der verurteilte Gewalttäter, der zum Anwalt der Schwachen wird. Eine Parabel? – Genau!

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