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Brot für die Welt

Hebamme kämpft auf Haiti für bessere medizinische Versorgung

Ismanies Geheimnis zum Erfolg ist die Nähe zu den Nachbarn.
Brot für die Welt/Florian Kopp
Ismanies Geheimnis zum Erfolg ist die Nähe zu den Nachbarn.

Naturkatastrophen, wirtschaftliche Armut und Probleme im Gesundheitssystem: In Haiti kämpfen Menschen gegen die schlechten Zustände im Land an.

Es gibt kein fließendes Wasser, Strom haben nur die Wenigsten und meist reicht das Einkommen gerade einmal fürs Essen. Inmitten solcher Armut fällt ein Team mit Megafon und sonnengelben T-Shirts auf. Darunter auch die Hebamme Ismanie Joseph. Die 45-Jährige ist eine von zehn ehrenamtlichen Hebammen und Gesundheitspromoter der Organisation Child Care Haiti (CCH). Sie sind in einer der ärmsten Regionen des Landes unterwegs, in Mare-Rouge.

Zahlen zur Kinder- und Müttersterblichkeit

Alle elf Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt eine schwangere Frau oder ein neugeborenes Baby. Die Zahlen von Unicef belegen: Die Sterblichkeit von Kindern und Müttern geht meist dann zurück, wenn sie einen besseren Zugang zu bezahlbarer und guter Gesundheitsversorgung bekommen.

Ismanie Joseph hat schon mehreren hundert Kindern auf die Welt geholfen. Mehr als zehn Frauen mit Risikoschwangerschaften hat sie ins Krankenhaus überwiesen. „Damit haben wir einigen Frauen und Kindern das Leben gerettet“, sagt sie. Im Schnitt sterben in Haiti 359 von 100.000 Müttern bei der Geburt. Im Vergleich: In Deutschland liegt die Rate bei 0,7 Sterbefällen.

Das Leben der Nachbarn verbessern

Ismanie Joseph ist seit 2014 als Hebamme unterwegs. Bei ihr ist noch keine Mutter gestorben. Regelmäßig macht sie Hausbesuche. Besonders wichtig sind ihr dabei zwei Dinge, die sie immer in ihrem Rucksack dabeihat: Seife und ein Bilderbuch. In einem Land mit vielen Analphabeten hilft ihr das Buch dabei alles Wichtige rund um das Thema Schwangerschaft und Hygiene zu erklären.

Hilfe vor Ort

Die Organisation Child Care Haiti wird von der evangelischen Hilfsorganisation Brot für die Welt unterstützt.

Zu dem Gesundheitsprojekt in Haiti bei von Brot für die Welt

Regelmäßige Aufklärung hilft auch bei Corona

In der Region rund um Mare-Rouge erinnern sich viele Menschen an die Cholera-Epidemie und sind dank der regelmäßigen Aufklärungskampagnen für Hygiene sensibilisiert. Zamor jedenfalls beobachtet eine große Bereitschaft zu Schutzmaßnahmen: „Viele tragen Mundschutz, sie umarmen sich nicht mehr und geben sich auch nicht mehr die Hand“, berichtet er.