Anzeige
Anzeige
Gemeinsam durch die Corona-Zeit

Kinder vor dem Bildschirm: 9 Tipps für gestresste Eltern

Mutter und Sohn verzweifeln im Home-Schooling
gettyimages/evgenyatamanenko

Machst du dir Sorgen, wie viel Zeit Kinder jetzt mit Medien zubringen sollen, wo sie auch noch beim Homeschooling so lange vor dem Bildschirm sitzen? Dann geht es dir wie vielen Eltern. Die Medienpädagogin Katharina Seckler hat hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt.

Tipp 1: Nicht andere Medienzeiten reduzieren

Nur weil Kinder wegen des Homeschoolings viel am Computer sitzen, solltest du ihnen nicht die Zeit für andere Medien zusammenstreichen. „Das wäre den Kindern gegenüber nicht fair“, sagt Katharina Seckler.

Denn durch Corona sei vieles von dem, was Kinder gerne tun – etwa Freunde treffen – weggefallen. In dieser Situation ihnen Fernsehen oder Computerspiele einzuschränken, sei besonders hart.

Tipp 2: Strukturen der Schule aufrecht erhalten

Vormittags ist Lernzeit, da sollen die Kinder ihre Schulaufgaben machen. Erst danach sollen sich Kinder mit Smartphone, Fernseher oder Spielekonsole beschäftigen dürfen.

Medienpädagogin Katharina Seckler
privat
Medienpädagogin Katharina Seckler

Tipp 3: Ausschalten beibringen

Kinder müssen lernen, selbstständig auszuschalten. Das klappt besser, wenn du keine starren Zeitvorgaben machst, sondern mit den Kindern vereinbarst, dass sie eine Sendung zu Ende schauen oder ein Level zu Ende spielen dürften.

Tipp 4: Kinder beobachten

Du solltest auf Symptome wie Augenbrennen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Hunger oder Unruhe achten. Spätestens dann ist es nämlich Zeit, auszuschalten.

Tipp 5: Alternativen anbieten

Nach dem Ausschalten solltest du mit deinen Kindern Zeit verbringen. „Das erfordert viel Engagement“, gibt Katharina Seckler zu.

Besonders dann, wenn du den ganzen Tag im Homeoffice gearbeitet und parallel dazu die Kinder zu Hause beschult hast, ist es da natürlich schwer, abends noch Kraft aufzubringen, um mit den Kindern Kuchen zu backen, zu spielen oder zu basteln.

Die Botschaft der Medienpädagogin: Kein Stress! Im Zweifel ist daher entspanntes Kuscheln gemeinsam auf der Couch die bessere Alternative.

Tipp 6: Mit anderen Eltern verbünden

Grundschüler sollten kein Smartphone haben, da ist Katharina Seckler ganz hart. Nun sind die lieben Kleinen manchmal aber ziemlich gut darin, Druck aufzubauen: „Die anderen haben alle auch eins“, klingelt auch dir vielleicht in den Ohren.

„Die meisten Eltern von Grundschülern wollen gar nicht, dass ihre Kinder Smartphones haben“, weiß Katharina Seckler. Sie empfiehlt, sich mit anderen Eltern abzusprechen, dass die Kinder keine Handys haben sollen. Dann muss sich auch niemand mit dem Neid der Handy-Habenichtse auseinandersetzen.

Tipp 7: Vorbild sein (ganz wichtig!)

Wer nicht möchte, dass seine Kinder nur den ganzen Tag am Smartphone hängen, sollte das selbst auch nicht tun.

Tipp 8: Begleiten, nicht kontrollieren

Du solltest mit deinen Kinder über deren Medienerlebnisse sprechen, auch Apps und Spiele zeigen lassen. Aber bitte nicht heimlich Chatverläufe kontrollieren. Das wäre ein Vertrauensbruch.

Tipp 9: Kinder einbeziehen

Welche Computerspiele angeschafft werden, solltest du mit deinen Kindern gemeinsam entscheiden. „Denn wenn man ein Spiel erst verbietet, wenn ein Kind es schon spielt, dann gibt das erfahrungsgemäß viel Ärger“, sagt Katharina Seckler.