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Bundestagswahl

Was wir im Wahlkampf gelernt haben

Nils Sandrisser
Kommentar von Nils Sandrisser

Der Wahlkampf hatte Erkenntnisse zu vielem zu bieten. Zu anderem eher nicht.

Was haben wir alles gelernt in diesem denkwürdigen Bundestagswahlkampf. Wir haben gelernt, wie man einen Lebenslauf richtig schreibt und wie man in einem Buch korrekt zitiert. Wir wissen jetzt, dass man nicht lacht, wenn gerade viele Menschen gestorben sind und noch mehr Hab und Gut verloren haben.

Aufruf zum Mord? Selber schuld, wenn du das so verstehst

Das Verwaltungsgericht Chemnitz hat uns beigebracht, dass die Aufforderung, jemanden zu hängen, keine Aufforderung ist, jemanden zu hängen. Falls das jemand so sehen sollte, ist das laut Gericht dessen eigene Assoziation. Gut, dass die nächste Instanz dieses Urteil wieder kassiert hat.

Wir wissen nun, dass ein Duell zu dritt Triell heißt, und dass man es in einem Triell schaffen kann, Vierter zu werden. Nämlich dann, wenn auf die Frage, wer gewonnen hat, mehr Zuschauerinnen und Zuschauer mit „Niemand“ antworten als mit dem Namen eines bestimmten Kandidaten. Wir freuen uns schon auf das Septell vor der nächsten Wahl, wenn die anderen Parteien auch Spitzenkandidierende küren.

Ein paar Dinge harren noch der Klärung

Nur wie wir die Klimakatastrophe noch abmildern können, wie wir die Digitalisierung voranbringen, wie wir die Schere zwischen Arm und Reich schließen oder was wir mit diesem Corona-Dings machen sollen, darüber haben wir eher wenig gelernt. Das muss die nächste Bundesregierung uns noch beibringen. Hoffen wir mal, dass sie dafür nicht zu sehr mit grün-liberalen Streitereien beschäftigt ist.