Glaube

André Galli: Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Glaube

André Galli zu Gast im Podcast „Hoffnungsmensch“
Hoffnungsmensch

Astrophysiker und gläubiger Christ. André Galli erzählt, warum sich Wissenschaft und Glaube nicht ausschließen und warum er sich für Umweltschutz einsetzt.

von Ingrid Bonfert

 „Wer Glaube und Wissenschaft vermischt, macht sich lächerlich“, sagt André Galli. Er ist Christ und Astrophysiker. Seine Tätigkeit als Naturwissenschaftler schließt nicht aus, sich intensiv mit Gott und seinem Glauben zu beschäftigen. Um diesen Balanceakt zu meistern, ist für André jedoch die strikte Trennung von Glauben und Wissen sehr wichtig. 

Vermischung von Wissenschaft und Glaube ist gefährlich

Für André ist klar, dass Gott etwas Höheres ist, was man nicht messen oder greifen kann. Wissenschaft und Glauben sollten separat betrachtet werden und nicht miteinander verglichen werden: „Gott ist nicht das Naturgesetz, sondern noch viel größer und weiter.“

Er betont im Podcast Hoffnungsmensch: „Ich sehe keinen Gegensatz zwischen Wissenschaft und Glaube. Die Evolution ist eines der Werkzeuge, mit dem Gott dafür sorgt, dass diese Vielfalt in unserem Universum existiert.“ Laut André ermögliche Gott mit diesem Werkzeug die Weite der Schöpfung sowie die Existenz der großartigen Vielfalt an Naturschauspielen und Wundern.

Nachtwanderungen als Suche nach Stille

Die Schönheit der Natur begegnet André auch bei seinem außergewöhnlichen Hobby: Er macht Nachtwanderungen in abgelegenen Gebieten. Wie kommt er zu diesem Hobby? „Das Besondere an den Nachtwanderungen ist die Stille und das Zurücktreten aus dem Tag“, erklärt André. Er macht Nachtwanderungen, weil er gezielt diese Ruhe sucht und dabei die Natur anders wahrnimmt.

Während seiner nächtlichen Touren erlebt der 47-Jährige ungewöhnliche und seltene Naturschauspiele. Diese betrachtet er als Wunder der Schöpfung.

Naturwissenschaft oder Wunder: Regenbogen bei Nacht

Ein Beispiel ist ein Vollmondregenbogen, den André vor etwa zwanzig Jahren bei einer einsamen Wanderung in Wales beobachten durfte. Dieses seltene Phänomen entsteht nur in Vollmondregennächten, bei Mondlicht und wenn fast keine Lichtverschmutzung vorliegt.

Wenn es keine Naturgesetze gäbe, gäbe es auch keine Wunder

Klimaschutz: Schönheit der Schöpfung bewahren

Durch seinen christlichen Glauben und seine Arbeit ist Umweltschutz ein wichtiges Anliegen für André. Es gehe darum, die Schöpfung zu bewahren. Er erklärt „Es macht mich wütend, dass wir Menschen es nicht auf die Reihe kriegen, mit dieser Schöpfung anständig, gut und fürsorglich umzugehen. Wir verhalten uns, als gäbe es eine halbe Stunde entfernt einen oder zwei weitere bewohnbare Planeten. Aber die gibt es nicht“.

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Mehr Fürsorge und Barmherzigkeit

André beschreibt: „Die Menschen auf der Erde sind allein auf weiter Flur in dieser Wüste des Alls.“ Seinem Eindruck nach sei dies vielen Menschen komplett gleichgültig. Diese Gleichgültigkeit gegenüber der Schöpfung macht ihn zornig. „Diese Weigerung zu wissen und zu staunen. Diese Weigerung, fürsorglich und barmherzig miteinander zu sein.“

Klimaschutzprojekte in Äthiopien und Nepal

Er setzt sich dafür ein, die Umwelt zu bewahren. Als Präsident des Vereins „Grüner Fisch“ fördert er Klimaschutzprojekte in der Schweiz und weltweit.  Die Bewahrung der Schöpfung und Gerechtigkeit gegenüber ärmeren Menschen und ärmeren Ländern sind zentrale Anliegen des Vereins. André will einerseits sparsam und umweltschonend leben und andererseits ein Teil seines Überflusses verschenken, um anderen Menschen zu helfen.

Zeit mit Menschen und in der Natur verbringen

 „Umweltbewusst leben, macht das Leben auch in gewisser Weise einfacher“, erklärt er. Ihm helfe Verzicht, Schlichtheit und weniger Konsum dabei, umweltbewusst zu handeln. So bleibt mehr Zeit für andere Dinge. „Mein Ziel ist es, noch mehr Zeit mit Menschen und mit der Natur zu verbringen als mit materiellen Gütern und der Frage, wofür gebe ich mein Geld aus!“