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In Krisen gemeinsam anpacken

Andrea Seeger
Kommentar von Andrea Seeger

Die Hochwasserlage ist in vielen Teilen Deutschlands immer noch akut. Helfer kommen zunehmend an ihre Grenzen. Entlastung täte gut, findet Andrea.

Wenn es hart auf hart kommt, greifen die Grundreflexe menschlichen Zusammenhalts. Das zeigen die Bilder in dieser Woche: Nachbarn packen gemeinsam mit an, füllen Sandsäcke, errichten Deiche um ihre Grundstücke. Frauen und Männer der Feuerwehr, der Polizei, vom Technischem Hilfswerk, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und vieler anderer sind rund um die Uhr im Einsatz. Andere Bundesländer liefern 1,5 Millionen Sandsäcke, Frankreich hilft mit einem zwei Kilometer langen mobilen Deich aus.

Hilfsbereitschaft in Krisen macht Mut

Im Hochwasser zeigt sich Solidarität. In Krisenzeiten sind mehr Menschen bereit, sich zu engagieren, sagt eine Studie des Hamburger Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung.

Aktuelle Hochwasserlage

Einen deutschlandweiten Überblick über die Hochwasserlage, bekommt man auf dem länderübergreifenden Hochwasserportal (LHP).

Das macht Mut. Und führt angesichts zunehmender Extremwetterlagen zu der Frage: Wäre es nicht an der Zeit, das auch außerhalb akuter Krisen besser zu fördern?Zum Beispiel mehr für den Freiwilligendienst zu trommeln. Und zwar für den Einsatz von Jung und Alt.

Engagement von Jung bis Alt möglich

Es gibt das Freiwillige Soziale Jahr für junge Menschen bis 27. Das FSJ ist übrigens eine evangelische Erfindung, entstanden vor genau 70 Jahren in einer Einrichtung der Diakonie bei Nürnberg.

Daneben gibt es den Bundesfreiwilligendienst ohne Altersbeschränkung. Alle Menschen können sich hier punktuell engagieren - nach der Elternzeit, in der Lebensmitte, im Ruhestand.

Mit dem Bundesfreiwilligendienst sich selbst finden

Es gibt viele jüngere und ältere Menschen, die einen Freiwilligendienst gemacht haben.  Zählst du auch dazu?  Schreib uns gerne deine Erfahrungen mit dem FSJ und BFD über:

Instagram

Facebook

 

Rena (31) war selbstständige Handelsvertreterin. Dann kam Corona, die Aufträge brachen weg, die Kosten blieben. Sie wusste nicht mehr, wie es weitergehen sollte. Sie wollte umsatteln in den sozialen Bereich, doch weit und breit war keine Unterstützung in Sicht.

Dann hat sie sich als Bundesfreiwilllige beworben und hat im Werkhus der Diakonie gearbeitet, einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung. „In der Anfangszeit habe ich es als Testphase für mich gesehen“, sagt sie und verschweigt nicht, dass es schwierig für sie war, nur ein Taschengeld zu bekommen.

Vom Freiwilligendienst zur festen Stelle

Nach einem dreiviertel Jahr hat Rena eine feste Stelle bekommen und macht jetzt eine sonderpädagogische Zusatzqualifikation für Quereinsteigerinnen. „Ich konnte mich ein Stück weit neu entdecken“, erklärt die junge Frau. Sie ist voll und ganz angekommen im neuen Beruf.

Gemeinsam anpacken, sich engagieren, der Gesellschaft dienen – das hört sich vielleicht altmodisch an, ist aber höchst aktuell.