von Fynn Dresler
Wie eine Mauer, die sie von ihren Schulkameradinnen trennt, so beschreibt Marleen das Gefühl, das vor einem Jahr ihren Alltag bestimmte. In der Pause sitzt sie inmitten ihrer lachenden Mitschülerinnen und fühlt sich doch allein.
Zu dieser Zeit geht es Marleen nicht gut, sie ist damals 14 und hat mit psychischen Problemen zu kämpfen. In dieser Zeit wünscht sie sich von ihren Freundinnen, dass sie ihr zuhören und sie unterstützen. Doch die wenden sich ab und werfen ihr vor, sie würde sich ihre Krankheit nur ausdenken, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Zuhause scrollt Marleen durch Social Media und findet sich in Postings wieder, die von tiefer Einsamkeit sprechen. Danach fühlt sie sich noch schlechter und fragt sich, was ihre Freundinnen machen, jetzt, wo sie sich nicht mehr bei ihr melden.
Marleen telefoniert während der Pandemie noch viel mit ihrer Freundin. Zeit alleine genießt sie, spielt Klarinette oder hört Taylor Swift und zieht daraus Energie. Erst mit ihrer Erkrankung ändert sich ihr Gefühl. Als sie merkt, dass es sie plötzlich anstrengt, alleine in ihrem Zimmer zu sitzen und sie sich nach ihren Freundinnen sehnt, beginnt sie, sich einsam zu fühlen. Sie beginnt online mit Fremden Kontakte zu knüpfen, doch vermeintliche Freunde melden sich nach ein paar Nachrichten nicht mehr. Zwar unterstützt ihre Familie Marleen in dieser Zeit, aber es fehlen Freunde, die sich anhören, was sie bedrückt.