Gesellschaft

5 Tipps gegen Einsamkeit

Einsam fühlen
gettyimages/recep-bg

Einsamkeit kann krank machen. Was du gegen Einsamkeit machen kannst, liest du hier.

„Einsamkeit ist keine Krankheit, aber sie kann krank machen“, sagt die Bremer Gesundheitspsychologin Sonia Lippke dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wichtig zu wissen ist: Wer nicht allein sein will, kann etwas dagegen tun.

Wichtig ist es zunächst, sich die Einsamkeit erst einmal einzugestehen. Also „nicht verdrängen, sondern innehalten, aushalten“, sagt Lippke.

Was kann ich gegen Einsamkeit tun?

Hilfe bei der Telefonseelsorge

Anrufen, wenn es dir schlecht geht

www.telefonseelsorge.de

  • Unter der 0800/111 0 111 kannst du immer anrufen, wenn dich etwas belastet!

1. Über die Sorgen reden

Wenn du ein Problem mit dem Alleinsein hast, hilft es oft schon, darüber zu reden. Das geht gut mit den besten Freunden oder der Familie. Am besten direkt. Aber wenn das nicht geht, ist das Telefon die beste Option.

Wenn du aber lieber mal anonym über deine Sorgen reden willst, oder niemand aus deinem Bekanntenkreis ein offenes Ohr für dich hat, kannst du dich an die deutsche Telefonseelsorge wenden. Mehr als 2600 Anrufer:innen melden sich bei der Telefonseelsorge pro Tag. Die Seelsorger:innen sind immer für dich da. In den Gesprächen reden die Anrufer:innen oft über Einsamkeit, Ängste, depressive Stimmungen oder die Pandemie. 

2. Den inneren Schweinehund überwinden

Reden ist auch deswegen so wichtig, weil Menschen, die sich einsam fühlen, sich oft kaum mehr trauen, auf andere Menschen zuzugehen. Sie befürchten, zurückgewiesen zu werden.  

„Dann ist es wichtig, den inneren Schweinehund zu überwinden und beispielsweise selbst einen lieben Menschen anzurufen, von dem wir eigentlich denken, dass er sich mal wieder melden sollte“, meint Lippke. Andere einsame Menschen freuen sich vielleicht, wenn du selbst die Initiative ergreifst und sie ansprichst.

Tipp: Menschen anlächeln

Wem das schwerfällt, kann vielleicht eine Strategie der „kleinen Schritte“ helfen. Also: Raus vor die Tür gehen, zu einem Spaziergang, in den Park, wo du anderen Leuten begegnest. Und Menschen anlächeln, zum Beispiel beim Einkaufen an der Kasse. 

„90 Prozent der Menschen lächeln freundlich zurück“, sagt Lippke. Das sei nicht gleichbedeutend mit dem Gewinn neuer Freunde. „Aber es schafft Resonanzen. So kann man sich langsam herantasten an Kontakte zu anderen Menschen.“

3. Übers Internet in Kontakt bleiben

Wie oben schon beschrieben: Reden hilft immer. Wenn du in eine neue Stadt gezogen bist und liebe Menschen weit weg sind, könnt ihr euch via Discord, Skype oder Zoom (oder natürlich den Apps eures Vertrauens) verabreden.

Extra-Tipp für digitale Treffen 

Falls du nicht weißt, was ihr neben dem Reden tun sollt: Ein paar Runden Scribbl oder Gartic Phone können wir aus der Redaktion empfehlen. Die Spiele sind kostenlos und einfach über den Browser am Computer zu spielen. Streamingplattformen wie Amazon Prime Video bieten mittlerweile eine Group-Watch-Funktion an. Für YouTube-Videos gibt es extra die Seite Watch-Together. Da kannst du, wie der Name schon sagt, die Video digital zusammen schauen.

4. Ehrenamtlich aktiv werden

Gegen die Einsamkeit hilft beispielsweise auch ein Ehrenamt. Dort kommst du in Kontakt mit anderen Menschen und tust was Gutes für die gesamte Gesellschaft. Zum Beispiel bei der Bahnhofsmission oder der Diakonie. Wolfgang Krüger von der Diakonie hat uns auch noch einen Tipp mitgegeben: Wer keine Familie mehr hat, sollte sich Menschen suchen, die Unterstützung brauchen, um mit ihnen zusammen etwas zu unternehmen.

5. Neue Hobbies ausprobieren

Wenn du für dich bleibst, kommst du nicht aus der Einsamkeit raus. Probier dich aus, egal ob Musik, Sport oder basteln. Such nach Vereinen in deiner Umgebung und schau einfach mal für ein Training oder eine Probe vorbei. Bei gemeinsamen Interessen und Austausch über Themen, die dir Spaß machen, kannst du etwas gegen die Einsamkeit tun.

Und wenn du dich alleine nicht traust, frag vielleicht einmal in der Familie oder Bekannte, ob sie dich nicht bei den ersten Schritten unterstützen können. Einsamkeit ist immer noch tabuisiert. Das ändern wir nur, indem wir darüber sprechen, bei Freund*innen nachfragen, wie es ihnen geht und ihnen zuhören. 

Einsamkeit bedeutet nicht gleich alleine sein

Frau am Handy
getty/martin-dm

Wusstest du, dass du dich einsam fühlen kannst, obwohl du eigentlich gar nicht alleine bist. Janosch Schobin ist Soziologe in Kassel. Er hat uns erzählt, dass soziale Isolation (also alleine sein) eine Zustandsbeschreibung ist. Die Leute haben dabei keinen oder nur wenig positiven Kontakt zu anderen Personen.

Einsamkeitsempfindungen können Menschen aber auch ohne soziale Isolation haben, einfach, weil ihnen etwas fehlt.

Manche Menschen ziehen sich aber auch mal freiwillig zurück, um bei sich zu sein, Stille und Ruhe zu genießen. Das hilft beim Nachdenken, um kreativ zu werden oder beim Stress-Abbau. Die US-Amerikaner John T. Cacioppo und William H. Patrick gelten als Pioniere der Einsamkeitsforschung. Die beiden haben gezeigt, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Menschen haben schon immer zusammen als Gruppe gearbeitet, um Gefahren zu überleben und Herausforderungen zu meistern. Deshalb erleidet er ohne andere Menschen auf Dauer einen „sozialen Schmerz“.

Film-Klassiker zum Thema Einamkeit

Im Film „Verschollen“ mit Tom Hanks überlebt ein Mann nach einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel. Dort baut er sich aus einem Volleyball den Gefährten „Wilson“. Mit ihm führt er dann Gespräche, um sich nicht einsam zu fühlen und mit der Isolation umzugehen.

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