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Religionsfreiheit

Christenverfolgung: Jeder Mensch zählt

Stefanie Bock
Kommentar von Stefanie Bock

Das christliche Hilfswerk Open Doors prangert die Christenverfolgung an. Vergisst dabei aber, dass die Verfolgung nicht Christen allein trifft.

Alljährlich sorgt das christliche Hilfswerk Open Doors für Aufsehen. Nämlich dann, wenn es vorstellt, in welchem Land und Umfang Christen verfolgt werden. Das traurige Ergebnis: Die Gewalt gegen Christen nimmt weiter zu und hat einen neuen Höchststand erreicht.

Auch 2024 übernimmt Nordkorea die Spitzenposition. Aber: Wer wird in Nordkorea denn nicht verfolgt? Die Regierung des weithin abgeschotteten Lands lässt immer wieder unliebsame Landsleute hinrichten, als politisch unzuverlässig eingestufte Menschen landen in Straflagern, Frauen sind Ware für chinesische Menschenhändler.

50 Länder stehen auf der Liste des Weltverfolgungsindex von Open Doors
Open Doors

Unterdrückung trifft mitnichten nur Christen

Nordkorea steht seit rund 20 Jahren an der Spitze der Negativliste. Die Länder mit der stärksten Christenverfolgung sind den Angaben nach: 

  1. Nordkorea
  2. Somalia
  3. Libyen
  4. Eritrea
  5. Jemen
  6. Nigeria
  7. Pakistan
  8. Sudan
  9. Iran
  10. Afghanistan.

Nur 2022 wurde Nordkorea auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors von Afghanistan verdrängt. Ja genau, jenem Land, in dem im August 2021 die islamistischen Taliban die Macht übernommen haben. Seitdem werden Menschen öffentlich ausgepeitscht, inhaftiert und hingerichtet, Frauen rigoros vom öffentlichen Leben ausgeschlossen und unterdrückt.

Weltverfolgungsindex: Religionsfreiheit in der Krise

Die Gewalt gegen Christen hat nach Angaben von Open Doors weltweit einen neuen Höchststand erreicht. Demnach seien rund 5.000 Menschen aufgrund ihres christlichen Glaubens ermordet worden und rund 43.000 Menschen von physischer Gewalt und Todesdrohungen betroffen. Der Bericht des Hilfswerks deckt einen Jahreszeitraum von Oktober bis September ab. (epd)

All dies erscheint in der engen Darstellung von Open Doors als zweitrangig. Etwa wenn das Hilfswerk betont, dass die Machtergreifung der Taliban zu einer „extrem hohen Verfolgung der Christen“ geführt habe. Oder wenn der Aufruf gegenüber der Politik laute, sich für die Religionsfreiheit von Christen einzusetzen. Open Doors verdrängt, dass die Unterdrückung mitnichten exklusiv Christen trifft.

Christenverfolgung anzuprangern ist wichtig. Als Christen ist es aber unsere Aufgabe, die Verfolgung von ausnahmslos jedem Menschen zu verurteilen.

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