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Religionsfreiheit

Christenverfolgung: Jeder Mensch zählt

Stefanie Bock
Kommentar von Stefanie Bock

Das christliche Hilfswerk Open Doors prangert die Christenverfolgung an. Vergisst dabei aber, dass die Verfolgung nicht Christen allein trifft.

Alljährlich sorgt das christliche Hilfswerk Open Doors für Aufsehen. Nämlich dann, wenn es vorstellt, in welchem Land und Umfang Christen verfolgt werden. Das traurige Ergebnis: Die Gewalt gegen Christen hat einen Höchststand erreicht. 2023 übernimmt Nordkorea die Spitzenposition. Aber: Wer wird in Nordkorea denn nicht verfolgt? Die Regierung des weithin abgeschotteten Lands lässt immer wieder unliebsame Landsleute hinrichten, als politisch unzuverlässig eingestufte Menschen landen in Straflagern, Frauen sind Ware für chinesische Menschenhändler.

Unterdrückung trifft mitnichten nur Christen

Nordkorea steht seit rund 20 Jahren an der Spitze der Negativliste. Nur 2022 von Afghanistan verdrängt. Ja genau, jenem Land, in dem im August 2021 die islamistischen Taliban die Macht übernommen haben. Seitdem werden Menschen öffentlich ausgepeitscht, inhaftiert und hingerichtet, Frauen rigoros vom öffentlichen Leben ausgeschlossen und unterdrückt.

Weltverfolgungsindex

Die Gewalt gegen Christen hat nach Angaben von Open
Doors
weltweit einen neuen Höchststand erreicht. Zwischen dem 1.
Oktober 2021 und dem 30. September 2022 seien mindestens 5.621
Menschen
aufgrund ihres christlichen Glaubens ermordet worden, teilte
das christliche Hilfswerk mit. Das seien über 80 Prozent mehr als vor fünf Jahren (3.066).  Nirgendwo werden Christen  so unerbittlich verfolgt wie in Nordkorea. epd

All dies erscheint in der engen Darstellung von Open Doors als zweitrangig, wenn das Hilfswerk etwa betont, dass die Machtergreifung der Taliban zu einer „extrem hohen Verfolgung der Christen“ geführt habe. Open Doors verdrängt, dass die Unterdrückung mitnichten exklusiv Christen trifft.

Christenverfolgung anzuprangern ist wichtig. Als Christen ist es aber unsere Aufgabe, die Verfolgung von ausnahmslos jedem Menschen zu verurteilen.

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