Glaube

Schlaganfall mit 18: Wenn dein Körper plötzlich streikt

Jasmin sitzt in sommerlicher Landschaft auf einem Felsen.
privat
Fünf Jahre nach ihrem Schlaganfall geht es Jasmin Fuchs wieder gut.

Jasmin Fuchs hatte mit 18 einen Schlaganfall. Heute sagt sie: „Er war ein Geschenk Gottes!“

Jasmin Fuchs sitzt in der Küche ihrer Studenten-WG. Im Ofen backt eine Pizza. Plötzlich durchzucken sie heftige Kopfschmerzen. Sie kann nicht mehr sprechen, ihre linke Körperhälfte gehorcht ihr nicht. Ein Schlaganfall – mit 18!

Schlaganfall: Ein Tag, der alles verändert

Jasmin vor ihrem Schlaganfall mit Akkordeon.
privat
Ihrer großen Leidenschaft, dem Akkordeonspielen, kann Jasmin nicht mehr nachgehen.

Jasmin hat Glück im Unglück. Ihre Mitbewohnerin ist da und ruft den Notarzt. Während sie auf Hilfe warten, greift Jasmin nach ihrem Akkordeon – ihrer großen Leidenschaft. „Ich dachte, solange ich noch spielen kann, ist alles gut.“ Doch ihre Finger versagen. Sie kann nicht mehr spielen. „In diesem Moment wusste ich: Es ist ernst.“ 

Erste Hilfe bei einem Schlaganfall

  • Notruf 112 wählen
  • Bewusstsein der Person kontrollieren: ansprechen, vorsichtig an Schulter rütteln
  • Person mit erhöhtem Oberkörper lagern
  • gelähmte Körperteile umpolstern
  • Aufregung und Unruhe vermeiden
  • Person zudecken 

Das Deutsche Rote Kreuz erklärt hier alle weiteren Tipps, die bei einem Schlaganfall helfen.

Ein Schlaganfall – das bedeutet oft ein Blutgerinnsel, das ein Gefäß verstopft. Bei Jasmin ist es anders: Ein Blutgefäß in ihrem Kopf ist geplatzt. Die Ärzte stoppen die Blutung, doch ihr Leben steht still. Ihre linke Körperhälfte ist gelähmt. Sie wird zum Pflegefall.  „Ich konnte nur noch im Bett liegen.“ 

Die Ärzte wagen keine Prognosen. „Es gab Überlegungen, ob ich für immer im Rollstuhl sitzen würde“, erinnert sich Jasmin.

Ein unerwarteter Moment

Eines Nachts spürt sie plötzlich eine Hand auf ihrer Brust. Erschrocken fährt sie hoch – doch niemand ist da. Dann begreift sie: Ihre linke Hand hat sich bewegt. Ein seltsamer Moment, aber ein erster Schritt zurück ins Leben. 

Leben mit der neurologischen Erkrankung

Monatelang kämpft sich Jasmin voran – vom Bett in den Rollstuhl, vom Rollstuhl auf die Beine. Heute, fünf Jahre und viele Rehas später, geht es ihr gut. Sie hat noch leichte Probleme beim Gehen und kann nicht lange stehen. Mehrmals pro Woche trainiert sie mit Ergo- und Physiotherapie ihre Koordination und Kraft. 

Mein Therapeut will gerade, dass ich rückwärts seilspringe!

Doch eine Wunde bleibt: Das Akkordeonspielen. Ihre linke Hand ist zu ungenau für die Bassknöpfe. „Ich würde alle meine Fortschritte eintauschen, um wieder spielen zu können.“ 

Ein Geschenk Gottes?

Jasmin im gelben Shirt lächelt
privat

Trotz allem sagt Jasmin heute: „Gott hat mir meinen Schlaganfall geschenkt.“ Warum? „Mein Glaube ist in dieser Zeit gewachsen“, erklärt die 23-Jährige. 

„Ich hatte den Schlaganfall während Corona. Wenn man hilflos im Bett liegt und niemand zu Besuch kommen darf, bleibt nur das, was wirklich trägt.“ Sie ist sich sicher: „Ich bin nicht allein. Gott ist da.“ 

Momente zwischen Krankheit und Glauben

Jasmin denkt an besondere Begegnungen im Krankenhaus. An tiefe Gespräche über ihren Glauben und nächtliches Bibellesen mit einer Krankenschwester, die von ihrer Hoffnung und Positivität beeindruckt war. 

„Für diese Erfahrungen bin ich unendlich dankbar. Ich würde sie für nichts in der Welt eintauschen.“

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