Mitunter stößt die Menschensucherin auf Gewalt in der Vergangenheit
Ganz schwierig wird es, wenn Susanne Panter erfährt, dass ihr Klient bei einer Vergewaltigung gezeugt worden ist. Einmal fand sie die leibliche Mutter eines Mannes, die ihn zur Adoption freigegeben hatte und wegen der erfahrenen Gewalt auch nach Jahrzehnten nicht kennenlernen wollte.
Panter fragte eine Supervisorin um Rat, wie sie damit umgehen solle. Diese riet ihr zur Vorsicht: Vielleicht wolle ihr Klient das ja gar nicht wissen. Und so war es dann auch. „Ich habe ihm gesagt, dass die Mutter keinen Kontakt haben möchte. Er hat das akzeptiert ohne nachzufragen“, erinnert sie sich.
Ein anderer Mann reagierte umgekehrt. Er wollte unbedingt wissen, warum seine Mutter ihn nicht treffen wollte. Als Susanne Panter es ihm sagte, war er wider Erwarten erleichtert. Er konnte plötzlich verstehen,warum es ihm immer so nahegeht, wenn er von Frauen hört, denen Gewalt angetan wird.
Falsche Hinweise führen bei der Ahnenforschung in Sackgassen
Manchmal trifft sie auf Mütter, die „Nebelbomben werfen“, erzählt Panter. Sie sagen ihren Kindern, dass sie die Suche nach dem Vater unterstützen, geben dann aber nur Hinweise, die in Sackgassen führen.
Panter glaubt, solche Lügen gut zu erkennen: „Wenn man viermal fragt und viermal die gleiche Antwort bekommt, immer die gleichen Sätze aus der gleichen Sicht, dann stimmt da was nicht. Wenn man die Wahrheit hört und fragt viermal, dann kriegt man vier verschiedene Seiten dieser Geschichte zu hören.“
Auch Stalker versuchen Personensuche zu nutzen
Reingefallen wäre sie fast einmal auf einen Stalker. „Der hätte wissen müssen, dass ich ihm nicht einfach die Adresse gebe“, wundert sie sich noch heute. Sie hat die gesuchte Dame darauf hingewiesen, dass sie eine Auskunftssperre erwirken kann.
Auch ohne Ergebnis: Familienforschung erleichtert meistens
Susanne Panter hat oft Grund, sich zu freuen. Ganz gleich, ob jemand seine Wurzeln sucht oder eine verflossene Liebe, bei dem oder der jemand nach Jahrzehnten um Verzeihung bitten oder etwas erklären möchte – „an das Thema kommt ein Knopf“, sagt die Herkunftsberaterin. Selbst dann, wenn sie den Gesuchten nicht gefunden hat. Es schließt sich ein Kreis im Leben, Energien der Klienten werden wieder frei für anderes. „Für mich ist das ein Erfolg“, sagt Panter.
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