Hunderte Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger arbeiten aktuell in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, um den Betroffenen der Flutkatastrophe zu helfen. „Die Lage erschüttert selbst hartgesottene, ganz erfahrene Kräfte“, sagt die Landespfarrerin der rheinischen Kirche für Notfallseelsorge, Bianca van der Heyden.
Die Intensität und die geballte Masse der Ereignisse mit Tausenden von Betroffenen sei auch für die Notfallseelsorger:innen vor Ort eine Herausforderung. „Das ist Energie, mit der man auch als Seelsorger erstmal umgehen muss“, sagte die Pfarrerin und betonte die große Bedeutung der Nachsorge für Einsatzkräfte und Notfallseelsorger.
Gemeinsam mit Notfallseelsorgenden sowie Pfarrerinnen und Pfarrern besucht Präses Dr. Thorsten Latzel Einsatzkräfte, begleitet Menschen, hält Andachten.https://t.co/UStyw19nUr
— Evangelische Kirche im Rheinland (@ekir_de) July 19, 2021
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Van der Heyden koordiniert die Notfallseelsorge der rheinischen Landeskirche. So könnten etwa kleine Seelsorge-Teams wie im besonders schwer betroffenen Ahrweiler die aktuelle Krisensituation nicht alleine stemmen, erklärte die evangelische Theologin.
Während Helfer unermüdlich gegen das Hochwasser in den #Katastrophengebieten kämpfen, bereiten Hochwassertouristen und Gaffer den Einsatzkräften zusätzliche Probleme. Im besonders schwer betroffenen #Ahrweiler blockierten Schaulustige Straßen. https://t.co/cR0FcjQast
— RND (@RND_de) July 17, 2021
Unbedachte Interviews, etwa von Nachbarn, mit dramatischen Schilderungen der Ereignisse seien für Betroffene ebenfalls schwierig, erklärte van der Heyden. Solche Schilderungen in TV-Interviews enthielten oft extreme Details oder Überzeichnungen. „Das kann tiefe Emotionen wecken und Menschen wieder in die Situation versetzen“, erklärtedie Notfallseelsorgerin.
„Wir wollen den Menschen aber eigentlich helfen, sich von diesen schrecklichen Situationen vorerst zu distanzieren.“ Deshalb rate sie Betroffenen zu einem bedachten Fernsehkonsum. Sachliche Informationen über die weiteren Entwicklungen hingegen seien zum Verarbeiten der Ereignisse sehr wichtig.