Wenn Ralf Friedrich gerufen wird, zieht er seine gelb-blaue Jacke an und ist spätestens eine halbe Stunde später vor Ort. Ralf Friedrich ist Notfallseelsorger und hat sich ein verantwortungsvolles Ehrenamt ausgesucht. Beispielsweise unterstützt er Polizei oder Rettungsdienste dabei, wenn sie jemandem den Tod eines geliebten Menschen mitteilen müssen.
Wie kann ich dem Menschen in dieser Situation die nötige Kraft und Unterstützung geben?
Ralf Friedrich
„Bei der Notfallseelsorge geht es primär um die Menschen und die Frage: Wie kann ich dem Menschen in dieser Situation die nötige Kraft und Unterstützung geben?“, erklärt der 55-Jährige. Dabei geht er nach dem sogenannten SOS-System vor. Die Abkürzung steht für: Schutz – Orientierung – Struktur.
Wenn die Notfallseelsorger*innen gerufen werden, ist ihr erstes Anliegen die Betroffenen möglichst schnell zu stabilisieren. „Die physische Nähe ist hier schon ganz wichtig“, betont Ralf Friedrich. So werde für die Betroffenen klar: „Ich bin nicht allein“.
Im nächsten Schritt hat der Seelsorger ein paar kleine und hilfreiche Methoden, um Orientierung und Struktur zu schaffen. Auch wenn es naheliegend klingt, so sind kleine Aufgaben hierfür ein gutes Mittel: Ralf Friedrich fragt nach einem Glas Wasser oder einem Kaffee.