In ganz Deutschland blitzen sie im Straßenpflaster auf – kleine, goldene Quadrate, kaum größer als eine Handfläche. Stolpersteine nennt man sie. Sie erinnern an die Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt, deportiert und ermordet wurden.
Über 100.000 dieser Steine liegen inzwischen in 30 Ländern Europas. Gemeinsam bilden sie das größte Mahnmal der Welt.
Jedes Jahr am 9.November gehen Menschen auf die Straße, knien sich auf einen Gehweg ihrer Stadt und putzen die 10 x 10 cm großen Steine, bis ihre Oberfläche wieder golden glänzt. Manche mit ihren Freunden, andere legen Blumen auf den Gehweg und beten.
Rund 30.000 jüdische Männer nur wenige Tage nach dem 9. November in Konzentrationslager wie Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt. Diese Auswertung haben das „United States Holocaust Memorial Museum“ und die „Bundeszentrale für politische Bildung“ veröffentlicht. In den Lagern wurden die Menschen misshandelt und ermordet.
Heute, über 85 Jahre später, erinnern sich Menschen weltweit auf verschiedene Weise an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Jede einzelne, der in den Boden eingelassenen Messingplatten, steht für einen Menschen, der während der Nazizeit verfolgt oder sogar ermordet wurde.
Die Steine sollen dazu beitragen, dass diese Menschen nicht in Vergessenheit geraten. Damit diese langfristig erhalten bleiben, müssen sie regelmäßig geputzt werden.