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Beschissenes Geschäft

Ach du Scheiße - Vom Fluch und Segen mit der Zugtoilette

Christian Spangenberg
Kommentar von Christian Spangenberg

Die Zugtoilette dient nicht nur geschäftlichen Zwecken. Kuriose Vorfälle zeigen, dass auch mal was daneben gehen kann.

Notruf aus der Zugtoilette

Weil er auf der Zugtoilette kein Toilettenpapier 🧻 mehr vorfindet, löste Anfang diesen Jahres ein Mann mehrfach den Notruf aus. Am Bahnhof nahm ihn schließlich die Bundespolizei in Empfang. Er erhielt eine Anzeige wegen Missbrauchs von Notrufen.

Einen solchen Knopf hätte es im nächsten Fall dringend gebraucht. Während der Fahrt von Berlin nach Dresden im Jahr 2018 hat sich ein Mann auf der Toilette eingesperrt. Aufgrund des fehlenden Notrufknopfes wird er kreativ und twittert sein Malheur hinaus in die Welt.

Weil jedoch jegliche Versuche, die Tür einzutreten, scheitern, rückt die Feuerwehr an und befreit den Mann aus dem Klo. Immerhin: Bei der Reparatur der Toilette kann die Bahn gleich den Notrufknopf installieren.

In die Hose gegangen

Das Bild zeigt den Griff einer Tür zur Zugtoilette
gettyimages/Thomas Demarczyk

Im Wohl beschissensten Fall hilft selbst ein Notrufknopf nichts mehr. Weil die Zugtoilette in einem Regionalzug in Rheinland-Pfalz vollständig defekt war, hat sich eine Frau in die Hose gemacht. Blöd gelaufen und das gleich doppelt!

Nachdem ihr das Amtsgericht in Trier ein Schmerzensgeld von 200 Euro zugesprochen hatte, hat das Landgericht die Entscheidung wieder zurückgenommen. Begründung: Die Frau hätte den Zug am nächsten Bahnhof verlassen können, sich erleichtern und anschließend den nächsten Zug nehmen können.

„Zugtoilette“ in der Google-Suche

Beim Googlen des Begriffs „Zugtoilette“ werden mir übrigens die spannendsten Begriffe in der Suchleiste vorgeschlagen. Von „Zugtoilette defekt“ über „Zugtoilette Trinkwasser“ bis hin zu „Zugtoilette früher“. Über die defekte Zugtoiletten haben wir bereits gesprochen und dass du das Wasser aus dem Zug-WC nicht trinken solltest, ist auch klar.

Vom Nachttopf zum modernen ICE-Klo

Ausstellung „Unter Druck“

Das  DB Museum in Nürnberg  widmet der Zugtoilette ab dem 26. April unter dem Motto „Unter Druck“ eine Ausstellung.

Dem letzten Suchergebnis „Zugtoilette früher“ widmet das DB Museum in Nürnberg ab Ende April übrigens eine Ausstellung.In „Unter Druck“ erfahren Besucher:innen alles zur Zugtoilette, die es übrigens schon seit dem Deutschen Kaiserreich (1871-1918) gibt. Natürlich noch lange nicht so elektronisch wie heute. Reichskanzler Otto von Bismarck hatte zum Beispiel noch einen Nachttopf als Toilette mit dabei. Der Topf hätte der Frau aus Rheinland-Pfalz bestimmt auch geholfen. 😅

Die Entwicklung ging, ich muss sagen zum Glück, weiter. Bis Ende der 90er hing in einzelnen Waggons noch das Schild „Während des Aufenthalts im Bahnhof ist die Benutzung des WC nicht gestattet“. Ich bin mir sicher der/die ein oder andere hat sich trotzdem mal den Spaß erlaubt und den Bahnhofsboden gedüngt, oder?

Deine Erfahrung mit der Zugtoilette

„Unter Druck“ zeigt die Entwicklung an über 150 Exponaten. Hoffentlich alle im sauberen Zustand. 😎 Gerne darf die Ausstellung auch viele kuriose Geschichten rund um die Zugtoilette erzählen. Genug Storys, die in die Hose gegangen sind, gibt es auf alle Fälle. Zudem wäre das doch ohne die Pleiten, Pech und Pannen eine ziemlich trockene Veranstaltung.

Hast du schon kuriose Geschichten mit oder auf der Zugtoilette erlebt? Erzähl uns gerne davon via Mail oder über Social Media:

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