Annette Schwartz lässt den Lichtkegel ihrer Taschenlampe über den Dachboden der Queichhambacher Kirche streifen. Plötzlich hält sie inne, geht in die Hocke, zeigt auf einen unscheinbaren grauen Kotkrumen. „Das ist jetzt eine verräterische Spur vom Langohr, da sind auch Flügelreste vom Insekt, die lässt das Langohr einfach fallen“, sagt Schwartz. Der Beweis für Fledermäuse im Dachstuhl.
Schwartz ist ein Fan der nachtaktiven Säuger. 2012 hat sie sich zur Fledermausbotschafterin im Naturschutzbund Deutschland ausbilden lassen. „Ich will die Fledermaus dem Menschen näher bringen, Interesse wecken, sie zu schützen“, sagt die 66-Jährige. So kam sie mit der Kirchengemeinde Queichhambach in Kontakt.
In einem von der Europäischen Union geförderten Projekt ging es darum, Quartiere der großen Mausohren, einer Fledermausart, zu finden. Diese hält sich wiederum vorwiegend in Dachböden von Kirchen auf. Rund 70 Dachböden in der Südpfalz inspizierte Schwartz deshalb. Eben auch in Queichhambach, wo sie mit dem damaligen Presbyter Rudolf Wild einen Unterstützer fand.
Für Schwarz sind die Bedeutung von Kirchen als Fledermausquartiere nicht hoch genug einzuschätzen. Bei ihrem Streifzug durch die Kirchendachböden der Südpfalz konnte sie in gut zwei Drittel der Kirchen Fledermäuse nachweisen. „Das ist schon eine enorme Zahl“. Mit ein Grund: Die Gebäude stehen oft schon seit Jahrhunderten in der Landschaft. „Und Fledermäuse sind sehr ortstreu. Wenn sie sich irgendwo wohlfühlen, das sind die jahrzehntelang drin. Sie geben die Information von Generation zu Generation weiter.“ So seien Quartiere bekannt, die es seit 60, 70 oder gar 80 Jahren gibt.