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alte Häuser und Ruinen

Faszination verlassene Orte: Lost Places

Lost Places: Faszination Verfall
Ergänzender redaktioneller Inhalt

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Zerfallene Häuser, Ruinen oder verlassene Bunker: so genannte „Lost Places“ ziehen Menschen an. Ein Hobby mit Nervenkitzel.

9000 Quadratmeter Grundstück, 17 Zimmer, ein Festsaal für 1000 Menschen und eine einmalige Aussicht. Im frühen 20. Jahrhundert bot das Hotel „Waldburg Remagen“ Rheinromantik pur. Aber seit über 50 Jahren verfällt das einstige Luxus-Hotel. Die Natur holt sich das Grundstück langsam zurück. Die Decken fehlen, Graffitis an den Wänden, ein Auto-Wrack steht im Vorhof. Sogar der charakteristische Turm des Hotels ist zum Teil eingestürzt. Nur wenig lässt noch auf den alten Prunk dieses Gebäudes schließen.

„Lost Placer“ erkunden verlassene Orte

Waldburg Remagen ist nun ein so genannter Lost Place. Ein vergessener und verlassener Ort. Naja, ganz so verlassen ist er nicht. Denn wir treffen uns hier mit Niklas. Er nennt sich auf Instagram „Gozop“ und ist Lost Placer. Mit Rucksack und Kamera geht er auf die Suche nach Ruinen und verlassenen Orten mit Geschichte. Für ihn ein Hobby, wie für andere Fußball spielen oder Musik machen.

Memento Mori

🤓„Memento mori“ ist lateinisch und stammt aus der Zeit des antiken Roms.

📖Übersetzt bedeutet es: „Sei dir der Sterblichkeit bewusst“ oder auch „bedenke, dass du sterben wirst.“

🏅Bei den Römern war es ein Ritual, das bei einem Triumphzug ein Sklave hinter dem Feldherrn stand und einen Gold- oder Lorbeerkranz über seinen Kopf hielt und dabei immer wieder „Memento mori“ sagte.

💀Anders als viele Menschen denken, ist es aber kein Toten- oder Ahnenkult.  

Verfall und Melancholie in Lost Places

Sein Markenzeichen ist die Totenkopfmaske. Damit möchte der Lost Placer den „morbiden Stil mehr hervorheben“ und die Atmosphäre unheimlicher und „mysteriöser machen“, erklärt er. Auf seinen Bildern taucht er immer mal wieder mit der Maske vor dem Gesicht auf oder platziert Totenköpfe an den Lost Places. Sein Motto: „Memento mori“.Lost Places sind für Niklas irgendwo zwischen Nervenkitzel, Grusel und einem Museumsbesuch anzusiedeln. Quasi ein Freilichtmuseum ohne Einschränkungen. Er kommt für die Atmosphäre, das Erlebnis. Ganz wichtig für Niklas: nichts wird verändert. Er verlässt die verfallenen Orte, wie er sie vorgefunden hat. 

Für Lost Placer wie Niklas ist auch Recherche ein essenzieller Teil ihres Hobbys. „Nur“ einen verlassenen Ort erkunden geht eigentlich nicht. Spätestens mit dem Betreten des Lost Places kommen die Fragen. Wann wurde das Gebäude gebaut? Warum verfällt es heute? Wer hat hier gelebt oder gearbeitet?

Gozops Markenzeichen: Die Totenkopfmaske
Aaron Kniese
Gozops Markenzeichen: die Totenkopfmaske

Niklas bereitet er sich gut auf seine Trips vor, denn Ruinen sind nicht ungefährlich. Feste Schuhe, robuste Kleidung und Handschuhe sind wichtig, damit er sich nicht so einfach verletzen kann. Handy und Powerbank sind auch immer mit dabei. Außerdem sagt Niklas Familie oder Freunden Bescheid, wenn er alleine loszieht. 

„Zu sehen, wie die Welt abseits der Zivilisation aussieht“

Kein Weg ist Niklas zu weit, um sich zerstörte Häuser oder verwilderte Hotels anzuschauen. Einige Lost Places besucht er sogar mehrmals, weil er sie so faszinierend findet. Auch der „Gruselfaktor“ ist ein Grund, warum er gerne an die Orte geht, an denen sonst kaum eine Menschenseele unterwegs ist. „Zu sehen, wie die Welt abseits der Zivilisation aussieht“, das macht das „Lost Placen“ für Niklas alias Gozop aus.  

Lost Place am Laacher See

Geschichtsträchtiger Ort: Erst Internat, dann Raketenstützpunkt für die Nationalsozialisten. Nach dem Krieg zerfällt das Gebäude.
Aaron Kniese

Das Hotel haben wir mittlerweile genug erkundet. Niklas erzählt uns von einem weiteren Lost Place in der Nähe: Die Heimschule von Nickenich. Von 1928 bis 1935 war das dreistöckige Gebäude am Laacher See eine Heimschule. Die Nationalsozialisten nutzten den Bau zuerst als Mädchenschule. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude dann militärisch genutzt. Hier wurden V1-Waffen, also Raketen, stationiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das Gebäude leer. Die Innenausstattung wurde nach und nach entwendet, die Strukturen teils durch Natureinflüsse, teils mutwillig zerstört.

Heute erinnert von Außen nichts mehr an die Geschichte dieses Lost Places. An den Wänden sind überall Graffitis, es gibt keine Fenster oder Türen mehr. Solche Orte gefallen Niklas. Geschichtsträchtig, morbide, und sie bieten tolle Fotomotive. Niklas zückt die Kamera und fotografiert los. Trister Beton und bunte Grafittis. Von Innen passt das verfallende Gebäude eher in eine Großstadt. Und auch von außen wirkt es etwas fehl am Platz in der sonst so ländlichen Gegend.

Warst du schon mal in einem Lost Place?

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