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Rasanter Anstieg der Corona-Infektionen

Corona: Rücksicht bitte, nicht neue Regeln

Andreas Fauth
Kommentar von Andreas Fauth

Sperrstunde, Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen - welche Maßnahmen und Regeln in der Corona-Krise müssen Pflicht sein?

Zwischenton bei Hit Radio FFH vom 14.10.2020

Die Lage ist angespannt: Corona hat uns so viele neue Infektionen beschert, wie seit der ersten Welle nicht mehr. Dabei sind wir bislang ganz gut durch die Corona-Krise gekommen. Ich finde: Das haben wir vor allem den Menschen in unserem Land zu verdanken – und nicht allein der Politik. Menschen, die sich rücksichtsvoll verhalten und zum Beispiel an der Kasse Abstand nehmen oder in der Bahn wirklich eine Maske tragen. Da dürfen wir uns alle auf die Schultern klopfen und nicht nur der Politik: In puncto Corona haben wir trotz der neuen hohen Zahlen alle was richtiggemacht.

Rücksicht bitte, nicht Regeln.

Rücksicht ist deshalb das Wort der Stunde, nicht neue Regeln – Rücksicht dürfen und müssen wir einfordern. Wenn ich zum Beispiel freitags oder samstags die riesigen Menschentrauben vor den Bars beobachte: Rücksicht sieht anders aus. Kaum jemand hält Abstand, niemand trägt eine Maske. Ich frage mich: Warum ist hier nicht kontrolliert und bestraft worden? Eine Sperrstunde macht es jetzt vielleicht den Behörden einfacher, der Gastro ganz gewiss nicht. Was nutzt die Sperrstunde, wenn sich die Leute dann abends zum Gruppenkuscheln auf dem heimischen Sofa verabreden?

Gott hat den Menschen die Freiheit und den Verstand geschenkt

Zwischenton

Die Corona-Krise ist auch Thema im Zwischenton heute auf Hit Radio FFH. Immer mittwochs um 21.40 Uhr bekommst du hier Impulse für deinen Alltag. Sonntags zwischen 6 und 9 Uhr berichtet FFH Kreuz & Quer über aktuelle Themen rund um Hessens Kirchtürme.

Das größte Problem aus meiner Sicht: Wer zu viel regelt, verliert letztlich die Akzeptanz bei den Menschen. Dabei wäre gerade das fatal, wenn wir eine zweite Welle stoppen wollen. Gott hat den Menschen die Freiheit und den Verstand geschenkt. Auch wenn das immer wieder mühselig ist: Wer etwas bewirken und verändern will, muss klug argumentieren. Verbote bewirken oft das Gegenteil. Möglichst viele Menschen mitnehmen und jeden überzeugen: Wer verstanden hat, handelt rücksichtsvoll. Wer verstanden hat, schützt andere. Deshalb: Rücksicht bitte und nicht neue Regeln.