Claudia Spahn, Koordinatorin im Familienzentrum in Frankfurt Riedberg, weiß, dass es vielen Familien ähnlich geht: „Der Hauptgrund, dass die Familien sich bei uns melden, ist, dass Oma und Opa eben nicht mehr wie früher um die Ecke wohnen und nicht dieses Netz da ist an Unterstützung.“ In Frankfurt gibt es diese fehlende Hilfe für die erste Zeit nach der Geburt.
Von der Leih-Oma zum Familienmitglied
Nicole wird in ihrem Alltag von Gudrun Köhler unterstützt und kann seitdem erstmals wieder richtig durchatmen. Mit viel Erfahrung und Ruhe greift ihr die Leih-Oma mehrmals die Woche unter die Arme: „Mutter sein ist bei Säuglingen ein 24-Stunden-Job. Die schlafen nicht durch und wollen auch nachts gefüttert werden.“ Was Mütter alles an Entbehrungen in Kauf nehmen müssten, hätten viele Menschen gar nicht auf dem Schirm.
Gudrun sei für die kleine Familie vom Himmel gefallen, sagt Nicole. Die Leih-Oma ist schnell ein fester Teil der Familie geworden – eine richtige Oma eben – und wurde sogar zu Weihnachten und zur Hochzeit der beiden Eltern eingeladen. Auf ihrer Weihnachtskarte stehe: „Du gehörst zur Familie.“