Wenn Laura aus ihrem Alltag erzählt, wird schnell deutlich, warum sie zur Rehabilitation in der Klinik Werraland in Bad Sooden-Allendorf ist. Die Mutter von drei Kindern ist erschöpft. „Ich stehe um 6 Uhr auf, dann habe ich einen Moment der Ruhe“, erzählt die 26-Jährige, die ihren richtigen Namen nicht veröffentlicht sehen möchte.
Was ab 6.30 Uhr folgt, ist eine dichte Abfolge von
- Kinder wecken
- anziehen
- Frühstück machen
- mit den Kindern unterwegs sein
Wenn sie ihre sechsjährige Tochter in die Kita bringt, muss sie die vierjährige Tochter und den fast zweijährigen Sohn mitnehmen. Die beiden jüngeren Kinder bringt sie wieder mit nach Hause, denn sie haben keinen Kita- oder Krippenplatz.
Von Mental Load sind vor allem Mütter betroffen
Und was keiner sieht: Während all dessen läuft Lauras Kopf auf Hochtouren, sie plant, organisiert, überlegt, was alles noch erledigt werden muss: Geschenk für den Kindergeburtstag kaufen, Essensplan erstellen, Schulhefte kaufen, Arzttermine wahrnehmen, Fahrgemeinschaft zum Sport organisieren und und und.
Es scheint so als habe Laura eine permanent ratternde Liste im Kopf, mit der sie den Familienalltag aufrechterhält. Mental Load, nennen dies Fachleute Gemeint sind damit die vielen unsichtbaren To-dos, die Mütter täglich abarbeiten. Unter Mental Load leiden vor allem Frauen. Grund dafür scheint ihre Sozialisation zu sein: Frauen wird bis heute eingeprägt für den Familienalltag verantwortlich zu sein. Und das ganz unabhängig von der Tatsache, ob und wie viel sie erwerbsmäßig arbeiten.