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Gebäck im Advent

Fasten mit Christstollen, Lebkuchen und Co?

Adventlicher Teller mit Lebkuchen und Dominosteinen
Weber/Stosch
Adventlicher Teller mit Lebkuchen und Dominosteinen

Wenn aus ehemals Fastengebäck süße Sünden werden: Vieles was wir im Advent so gerne essen, ist eigentlich eine Fastenmahlzeit.

Was der Nikolaus mit dem Spekulatius zu tun hat

Spekulatius gibt es etwa seit dem 10. Jahrhundert, er zeigt meistens Geschichten aus dem Leben des heiligen Nikolaus von Myra. Nikolaus lebte etwa 350 Jahre nach Jesus in der heutigen Türkei. Die Stadt Myra heißt heute Demre.

Die bekannteste Legende aus seinem Leben ist wohl die Geschichte mit den drei Goldklumpen, die er nachts durch die Fenster Bedürftiger warf. Er ist aber auch der Schutzpatron der Seeleute und für das „Kornwunder“ während einer Hungersnot bekannt. Dafür stehen beispielsweise die Motive Schiffe oder Pferde auf den Keksen.

Mit der Zeit kamen aber auch andere Motive hinzu, so steht die Windmühle vermutlich für Holland. Denn entstanden ist das Gebäck irgendwo zwischen Nordrhein-Westfalen, Belgien und den Niederlanden – genau sagen kann das heute aber niemand mehr.

Der „Speculator“

Das Wort „Spekulatius“ soll sich von dem lateinischen Begriff „speculator“ ableiten, was so viel wie „Aufseher“ bedeutet. Aber es wurde auch oft für Bischöfe verwendet und Nikolaus war ein Bischof.

Wie bei vielem anderen Weihnachtsgebäck auch waren die Gewürze aus dem Orient damals sehr teuer und wurden daher nur zu besonderen Anlässen, wie Weihnachten verwendet. Einer der Gründe weshalb der Spekulatius als Weihnachtsgebäck gilt. Allerdings gibt es auch andere Spekulatiussorten, die teilweise ohne diese Gewürze auskommen, wie der Butterspekulatius.

Warum eigentlich Lebkuchen?

„Pfeffer“ bezeichnete früher exotische Gewürze im Allgemeinen. „Pfefferkuchen“ bedeutet also nicht anderes als „Gewürzkuchen“.

Schon bei den alten Ägyptern gab es einen süßen Fladen mit Honig und Gewürzen: Aber der Lebkuchen wie wir ihn heute kennen, entwickelte sich wohl erst im Mittelalter. Dort haben Mönche einen Honigkuchen hergestellt, der teils sogar als Medizin verkauft wurde. Denn: Man wusste damals schon, dass Honig gesund ist. Hinzugefügt wurden dann noch Gewürze und Heilkräuter.

Wegen seiner guten Haltbarkeit war der Lebkuchen früher auch sehr beliebt bei Pilgern. Die Silbe „Leb“ in Lebkuchen kommt außerdem vermutlich nicht von „leben“, sondern stammt von dem lateinischen Wort „libum“und bedeutet so viel wie Fladen, Kuchen oder Flachkuchen.

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Das in Windeln gewickelte Jesuskind

Zu seiner Entstehungszeit vor über 700 Jahren war der Christstollen eine ziemlich trockene Angelegenheit, denn er bestand nur aus Wasser, Hefe und Mehl. Allerdings war auch er damals ein Fastengebäck. Die Adventszeit war früher eine Fastenzeit.

Entsprechend war der Geschmack des Christstollens damals nicht allzu gut und eher fad und tranig. Daher versuchte der Kurfürst Ernst von Sachsen mit dem sogenannten „Butterbrief“ das Butterverbot für den Stollen aufzuheben. Der damalige Papst lehnte aber ab und erst einige Jahre später erlaubte Papst Innozenz VIII die Verwendung von Butter.

Die Stollenform

Zum Äußeren des Stollens finden sich verschiedene Erklärungen. Eine ist: Sie soll mit der dicken Puderzuckerschicht an das in Windeln gewickelte Jesuskind in der Krippe erinnern. Daher auch der Name „Christstollen“.

Damit war dann der Grundstein für den Christstollen gelegt, den wir heute kennen. Kleiner Tipp: Er soll an Ostern – nach einiger „Reifezeit“ – am besten schmecken.

Ein anderer Name für den Christstollen ist übrigens „Strietzel“. Der berühmte Dresdener Christstollen ist erst seit  1996 marken- und patenrechtlich geschützt, deshalb dürfen ihn nur noch bestimmte Bäckereien und Konditoreien backen.

Weihnachtsstern und Zimtstern

Weihnachtsplätzchen und Stollen
pixabay

Die genaue Herkunft des Zimtsterns ist schwierig nachzuverfolgen. Einige Quellen sagen, er wurde in den 1530er Jahren erstmals erwähnt. Damals soll ein italienischer Kardinal sie dem deutschen Kaiser Karl dem Fünften bei einem Besuch serviert haben. Bis die Zimtsterne aber nach Deutschland kamen, dauerte es noch etwas, denn Zimt galt als Gewürz der Reichen.

Die Aussage, der Zimtstern solle an den Stern von Bethlehem erinnern lässt sich nicht mehr nachprüfen, aber die Sternform erinnert doch sehr an die Ankunft von Jesus, oder?

Gebäck im Advent

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