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Kultureller Background kurz erklärt

Warum gibt es Geschenke zum Geburtstag?

Überraschung!
gettyimages/Primorac91

Geburtstag & Geschenke sind untrennbar! Oder? Hier erfährst du im Schnelldurchlauf, warum wir uns Geburtstagsgeschenke machen.

von Laura Völsing und Antje Kroll

Geburtstag feiern gehört fast überall auf der Welt zu den ganz besonderen Ereignissen. Da gibt es große Feste und Rituale. Zu Tradition gehören oft: Gäste bewirten und die Gäste überreichen dem Geburtstagskind Geschenke 🥳.

So kennen 🎁 und lieben wir es, aber das war nicht immer so.

Geschenke schenken - eine Idee der alten Römer & Griechen

Im antiken Griechenland und im alten Rom wurden zum Beispiel nur die Geburtstage der Göttinnen und Götter und bedeutender Persönlichkeiten gefeiert. Die Menschen brachten dann Opfergaben in Form von Wein, Kuchen oder Weihrauch dar.

Vermutlich liegt hier der Ursprung für die ganze Geschenkeschenkerei. Denn im Rom der klassischen Antike gab es jeden Monat eine Feier für die sogenannten Lebensbegleiter. Die Männer huldigten dem Gott Genius und die Frauen der Göttin Juno.

Katholische Kirche will lieber Namenstag statt Geburtstag

Die Geburtstagsfeier im heutigen Sinn entwickelte sich erst mit dem Beginn der Reformation im 16. Jahrhundert. Bis dahin verurteilte die katholische Kirche die Geburtstagsfeier als „Sünde“. Schließlich sind die Heiligen wichtiger, als man selbst. Stattdessen hatte der Namenstag deshalb eine große Bedeutung.

Um sich davon abzugrenzen, feierten die Protestanten wieder ihren Geburtstag. Sie lehnten die Heiligen als Vermittler zwischen Gott und den Menschen ab. Also natürlich nur diejenigen, die dafür genügend Geld übrig hatten: Das waren also zunächst nur besonders wohlhabende Adelige. Bei aufwendigen Festen gab es Saus und Braus.

Erst im 17. Jahrhundert fing auch das städtische Bürgertum damit an, auch Geburtstag zu feiern. Auf dem Land konnten die Bauern damit zunächst wenig anfangen, da viele gar nicht wussten, an welchem Tag sie zur Welt gekommen waren.

Geschenkeübergabe
pexels/Daria Shevtsova

Seit dem 20. Jahrhundert feiern die meisten ihren Geburtstag

Inzwischen wird der Geburtstag von den meisten Menschen unabhängig von ihrer Religion am Tag ihrer Geburt gefeiert. Das Geschenk an diesem Tag erinnert an das Geschenk des Lebens. Meistens bemühen sich die Schenkenden den Geschmack des Geburtstagskindes möglichst genau zu treffen und ihr oder ihm eine besondere Freude zu machen.

Geschenke gibt es nicht nur zum Geburtstag

Doch auch über diesen Anlass hinaus haben Geschenke eine besondere Funktion im Zusammenleben der Menschen. Sie festigen die Beziehungen zwischen Familienmitgliedern, Freund:innen, aber auch Geschäftspartner:innen und Nachbar:innen. Auch wenn es kaum jemand offen eingestehen würde, aber: Oft wird nicht nur Dankbarkeit, sondern auch ein angemessenes Gegengeschenk erwartet.

In traditionellen Gesellschaften gilt die ritualisierte Form von Gabe und Gegengabe nicht nur als höflich, sondern wird teilweise immer noch als notwendig betrachtet, um das Schicksal günstig zu stimmen.

Übrigens hat das Wort „schenken“ seinen Ursprung im Mittelhochdeutschen: In einer Schenke (einer Gaststätte) wird den Gästen etwas aus einem Gefäß eingeschenkt.

Dieser Text ist zuerst auf der Website weihnachten-ist-geburtstag.de erschienen.