Frauen in Deutschland bekommen immer später Kinder. Vor drei Jahren waren 42.000 Frauen bei der Geburt ihres Kindes 40 Jahre und älter. Ganz so alt ist Johanna Dürrholz noch nicht. Sie ist Anfang 30 und stellt das in Frage, was für sie immer selbstverständlich war: das Kinder kriegen. Will sie ein Kind oder doch lieber nicht? Wie ihr geht es vielen jungen Frauen mitten im Job.
„Wir Frauen wollen mitmischen, ganz oben, die gleiche Arbeit leisten wie Männer, die gleiche Job-Verantwortung tragen, gleich viel verdienen. Gleichzeitig ist das Zeitfenster, in dem wir uns fortpflanzen können, sehr kurz, gemessen an den gesellschaftlichen Vorgaben, die eine Verwirklichung im Job voraussetzen: Abitur, Studium, bis wir im Job angekommen sind, sind wir mindestens fünfundzwanzig Jahre alt, wollen dann ja noch ein bisschen Geld verdienen, womöglich die erste Befürderung einsacken“, beschreibt Dürrholz das Dilemma von Frauen - von Frauen mit Hochschulabschluss und ausreichend Geld wohlgemerkt.
Frauen haben das Gefühl, ihr altes Leben aufgeben zu müssen.
Die Entscheidungsfindung sei auch deshalb so schwierig, weil Frauen das Gefühl haben, dass sie durch ein Kind mehr verlieren als gewinnen könnten – und dass sie ihr altes Leben aufgeben müssen.
Anfang 30, so hat Dürrholz die Erfahrung gemacht, passt es oft beruflich für Kinder, aber biologisch neigt sich gerade dann die beste Zeit bereits dem Ende entgegen.
Was tun, wenn der Kinderwunsch nicht erfüllt wird?
Das ist etwas, was ihr der Reproduktionsmedizinern Andreas Schmutzler aus Göttingen mitteilt. Er kennt Schicksale von Frauen, die alles dafür geben würden, ein Kind zu bekommen, aber es will und will nicht klappen. Er begleitet sie deshalb intensiv, auch pyschologisch, denn der Kinderwunsch kann belastend sein.
Auch Frauen, bei denen es auf natrülichem Weg nicht klappen will und Frauen, die ungewollt kinderlos sind, hat die junge Autorin gesprochen. Darunter auch Franziska Ferber.