Es ist eng und verwinkelt im kleinen Tafelladen im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt. Die Regale sind gut gefüllt mit einigen Obstsorten, Brot, etwas Gemüse und Kühlwaren wie beispielsweise Joghurt oder Käse. Noch ist geschlossen – aber viel Zeit bleibt nicht.
Punkt zehn Uhr öffnen sich die Türen für die Kundinnen und Kunden, die hier einkaufen dürfen. Bis dahin muss alles seinen Platz finden: Die Lebensmittel, die am Morgen geliefert wurden, werden entladen, sortiert, geprüft und sorgfältig eingeräumt.
Die meisten der knapp 50 Mitarbeitenden arbeiten ehrenamtlich und wurden vom Arbeitsamt an die Tafel vermittelt. Zudem leisten einige Mitarbeitende auch ihre Sozialstunde bei der Organisation ab. Viele von ihnen leiden selbst unter Armut und kaufen bei der Tafel ein.
Um die knapp 500 Kundinnen und Kunden, die täglich zur Tafel in Bad Cannstatt kommen, versorgen zu können, ist die Tafel zwingend auf ehrenamtliche Mitarbeitende angewiesen. Bis Ende 2024 konnten dabei zahlreiche Arbeitskräfte über Vermittlungsmaßnahmen des Jobcenters an die Organisation vermittelt werden. Durch immense Kürzungen der öffentlich geförderten Beschäftigung konnten einige Arbeitsprojekte nicht weiter gefördert werden.
Mithilfe eines Ehrenamtsprojekts konnte die Tafel nun aber die meisten Kräfte aus dem Langzeitarbeitslosenbereich behalten, sodass diese weiterhin für die Tafel arbeiten können.
Allein in Stuttgart rettet die Tafel täglich 40 Tonnen Lebensmittel vor dem Müll. Das, was im regulären Handel nicht mehr verkauft wird, landet hier in den Einkaufstaschen derer, die es dringend brauchen.