Ist dir in diesen Tagen auf Twitter und Co. schon einmal der Hashtag #IchBinArmutsbetroffen begegnet? Wir erzählen dir kurz die Story dahinter:Rund 20 Menschen haben sich vor ein paar Wochen vor dem Willy-Brandt-Haus, der SPD-Zentrale in Berlin, versammelt. Sie halten Schilder hoch, auf denen der Hashtag #IchBinArmutsbetroffen steht.
Seitdem teilen arme Menschen ihren Alltag mit wenig Geld und teilweise herablassenden Kommentaren von Mitmenschen in den sozialen Netzwerken.
Als arm gilt in Deutschland, wem weniger als 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens zur Verfügung stehen. Laut Statistischen Bundesamt war im Jahr 2018 rund jede fünfte Person in Deutschland von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen.
„Wie? Du hast gebrauchte Bettwäsche/Kleidung? Das ist aber unhygienisch.“
— Frau S #Ichbinarmutsbetroffen! (@livingwithbpd1) July 12, 2022
1.) Es ist nicht so als gäbe es keine Waschmaschinen.
2.) Manchmal hat man keine andere Wahl. #IchBinArmutsbetroffen
#IchBinArmutsbetroffen bedeutet auf eine kostenlose Veranstaltung zu gehen, weil K2 dort auftritt, sich aber Kuchen und Kaffee verkneifen muss, weil es zusätzliche Ausgaben sind.
— pinf2000 (@pinf2000) July 10, 2022
5€ dabei und jeder eine Trinkflasche.
Mit Tochter einen Brownie für 1,50€ geteilt. pic.twitter.com/rez9TrAPor
Anni W. ist die Initiatorin der Kampagne. Ihr Anliegen ist es, Sichtbarkeit für Betroffene zu schaffen. „Armut begleitet uns den ganzen Tag über. Es beginnt beim Lebensmitteleinkauf und endet bei der Miete“, sagt die zweifache Mutter.
#IchBinArmutsbetroffen hieß für mich heute im Supermarkt zu stehen, die Preise zu sehen und fast zu weinen.
— Luffy Lumen 🍉 (@LuffyLumen) May 14, 2022
Eigentlich wollte ich heute endlich meinen Kindern den Wunsch nach einer Wassermelone erfüllen, die sie seit Wochen haben wollen.
Ich musste sie wieder enttäuschen.
Besonders berührt habe sie ein Tweet, in dem eine Frau erzählt, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Mango gegessen habe. Die Frucht sei für sie ein Luxusgut und eigentlich zu teuer. Ziel der Bewegung #IchBinArmutsbetroffen sei es, eine gesellschaftliche Debatte anzustoßen.
An alle, die jetzt von "warm anziehen" im Winter faseln: ich war da. Ich habe aus Geldmangel nicht geheizt und hatte dann 11° in der Wohnung. Abgesehen von der Schimmelbildung in den Wänden und Matratzen friert man dann auch mit Wollpulli. #Gaskrise#IchBinArmutsbetroffen
— Louise (@koksmilch) July 12, 2022
Update 👋
— Lukas Kamin (@Termeair) July 9, 2022
Ich kann euch Garnicht genug danke für euren Support 🥹
Meine Familie & Freunde werde da auch was von haben, auf Ehre 🔥#GetOnMyLevel#EineSorgeWeniger#Solidarität#IchBinArmutsbetroffen#LoveUAll@MontanaBlack
😇🫂❤️ pic.twitter.com/56aBxaZiBn
Die Initiative #IchBinArmutsbetroffen hat auch in Österreich Wellen geschlagen. Auch hier äußern Menschen unter dem Hashtag ihren Unmut. Weitere Demonstrationen sind bereits geplant.