Andreas Bauer ist Feuerwehrmann und Rettungssanitäter in Frankfurt. Das Zeichen seiner Wache ist das des Skorpions. Die Schwanzspitze und die Scheren des Tieres stehen synonym für die Fahrzeuge und deren Funktionen, die der Fuhrpark der Feuerwache nahe der A66 im Frankfurter Westen stellt. Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau zu werden, davon träumen noch immer sehr viele Kinder. Nachwuchsprobleme hat die Berufsfeuerwehr trotzdem: „Auch wenn wir im Grunde eine feste Tagesstruktur auf der Feuer- und Rettungswache haben, ein Notfall ist natürlich nicht planbar."
Mental müssen wir jederzeit bereit sein und immer in der Lage, alles stehen und liegen zu lassen.“
Der Job ist etwas Besonderes, keine Frage. Viele halten ihn für gefährlich, andere für essentiell. Bescheinigen lässt sich vermutlich beides. Vielleicht schrecken die hohen Anforderungen ab. Klar ist aber: Feuerwehr und Rettungsdienst retten Leben. „Wir werden immer dann gerufen, wenn es keine andere Lösung mehr gibt.“ Andreas Bauer liebt seinen Beruf.
Und plötzlich droht ein Burnout
Nach einem Dienstunfall und einer längeren Arbeitspause findet er nicht mehr so richtig in den Berufsalltag zurück. „Alles fühlte sich falsch an. Egal, was ich anpackte.“ Bauer kommt ins Grübeln. Denkt an ein Burnout. Die Symptome sprechen dafür: Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme. Zufällig stößt er auf eine Fernsehreportage über den Jakobsweg. Das packt ihn und der Gedanke an das Pilgern lässt ihn nicht mehr los. Er glaubt, dass ihm das helfen kann. Mal aussteigen, auf andere Gedanken kommen. Gleichgesinnte treffen. Einige Monate Lektüre über den Jakobsweg und das Pilgern später stehen die Reisedaten: vier Wochen, von April bis Mai. Die optimale Zeit, um eine bestimmte Strecke von Südfrankreich nach Nordspanien zu laufen.