Die große Sehnsucht haben wir alle: endlich wieder Freunde treffen oder eine Party feiern. Wer seine beiden Corona-Impfungen hinter sich hat, soll bald wieder ins normale Leben zurückkehren dürfen – das hat die Bundesregierung vorgesehen. Jetzt muss die Verordnung noch durch Bundestag und Bundesrat, das dürfte aber schnell gehen.
Bei der Freiheit geht es nicht um Privilegien.
Gerade junge Menschen fühlen sich vor den Kopf gestoßen – seit über einem Jahr halten sich die meisten von ihnen an die Corona-Regeln und werden das auch weiter tun müssen. Denn junge Menschen stehen am Ende der Impfkette. Deshalb halte ich es zugleich für gut und wichtig, die Priorisierung beim Impfen so bald wie möglich aufzuheben. Nur so wenden wir eine Zerreißprobe der Gesellschaft zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften ab.
Wenn die Priorisierung beim Impfen aufgehoben ist, liefert das zugleich einen gesellschaftlichen Anreiz: Wer sich schneller impfen lässt, bekommt schneller seine Freiheiten zurück. Wenn sich viele Menschen schneller impfen lassen, sinkt die Zahl der Infizierten und das kommt uns allen zugute. Dann fallen auch die sinnlosen Ausgangsbeschränkungen weg, die einer Demokratie nicht würdig sind.
Bitte keine Neid-Debatte beim Impfen.
Deshalb ist jetzt Solidarität gefragt – und bitte keine Neid-Debatte beim Impfen. Neid ist übrigens eine Todsünde. Und an die Geimpften gerichtet: Nicht jeder muss alles machen, was er darf und den Nicht-Geimpften die lange Nase zeigen. Auf die Party ziehen und bei Instagram mit tollen Fotos glänzen, das wäre genauso unsolidarisch. Deshalb heißt es gerade jetzt nochmal: zusammenhalten, ob geimpft oder nicht geimpft. Fair miteinander umgehen, damit wir als Gesellschaft diese überschaubare Phase gut überstehen.
Gebt Geimpften ihre Freiheiten zurück!