Protokolle

Das erleben wir im Home-Office

Fensterplatz: Das Home-Office von Redakteurin Charlotte Mattes, Laptop, Mikro, Block und Wasserglas stehen auf Glastisch.
Charlotte Mattes

Das Home-Office bietet manchmal auch Kurioses und Unerwartetes. Drei Redakteur*innen erzählen.

Seit Corona ist es quasi überall präsent: Alle arbeiten plötzlich im Home-Office… Gehörst du auch zu den glücklichen Menschen, die nur wenige Meter von ihrem Laptop entfernt aufwachen? Dann kennst du sicherlich die eine oder andere Peinlichkeit.

Von Zuhause arbeiten bietet viele Vorteile, aber der Büro-Zuhause-Alltag produziert auch jede Menge abstruser Situationen: Videokonferenz-Teilnehmer in Unterhosen, Tiere und Kinder rennen durchs Bild oder das Paket kommt zur Unzeit. Schick uns gerne deine absurdeste Home-Office-Situation auf

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Im Gegenzug berichten wir hier, was uns im Homeoffice passiert ist. 

Mit krankem Kind im Homeoffice

Da hat der kleine Sohn das Aquarium bemalt und Papa wischt die Spuren weg.
privat
Da hat der kleine Sohn das Aquarium bemalt und Papa wischt die Spuren weg.

Nils Sandrisser ist Papa von zwei kleinen Kindern. 

Ich bin vorbereitet, mir kann keiner was. Malstifte, Papier, Kekse, Spielsachen, Bilderbücher und Kinderpuzzles stehen bereit neben dem Laptop. Was man halt so braucht für eine Videokonferenz. Wenn nämlich der jüngste Spross des Hauses krank ist und anstatt in der Krippe zu Hause sein Unwesen treibt. Und zu Hause ist gleich Büro, weil Homeoffice.

Am Anfang geht’s noch relativ gut. Der Kleine puzzelt erst nebenan auf der Couch, dann kommt er an den Tisch, setzt sich auf den Schoß und guckt sich interessiert die Videokonferenz an. Kurz vorher hatte ich auch noch zehn Minuten lang mit ihm Ball gespielt in der Hoffnung, dass damit sein Bewegungsdrang für die Dauer der Konferenz gestillt ist.

Dann aber geht es nur noch semigut weiter. Alle paar Minuten muss ich eine triefende Nase wischen. Das mit dem Bewegungsdrang ist doch nicht erledigt. Ich werde vor laufender Kamera mit Puzzleteilen beschmissen. Und ich werde darüber belehrt, dass man mit handelsüblichen Buntstiften – Farbe Pastellrosa – die Scheibe eines Aquariums beschmieren kann. Normalerweise ein absoluter Casus Schimpfi, aber es läuft ja noch die Konferenz. Und ich muss da nicht nur zuhören, sondern ab und an auch was sagen.

Immerhin: Die Kolleginnen und Kollegen nehmen’s locker. Und sie sehen die praktische Seite. „Schreibt was drüber!“, sagen sie.

Schöne neue Arbeitswelt.

Redakteurin Carina im Home-Office mit Glockenturm im Hintergrund.
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Redakteurin Carina im Home-Office mit Glockenturm im Hintergrund.

Süßer die Glocken…

Carina Dobra ist mitten in der Pandemie mit ihrem Freund zusammengezogen.

Kirchenglocken läuten ist doch etwas Schönes. Irgendwie hat das was Heimeliges, dachten mein Freund und ich uns, als wir im Winter 2020 in eine Wohnung zwischen zwei großen Kirchen gezogen sind.

Mein Arbeitszimmer liegt zur Seite der beiden Prachtbauten. Schöne Aussicht. Nur nervig, wenn jeden Tag um 10 Uhr morgens – pünktlich zu unserer morgendlichen Themenkonferenz – die Glocken anfangen zu läuten. Erst die der einen Kirche, dann die der anderen. Das andächtige Gebimmel geht so zwei bis drei Minuten. Pro Kirche.

Also erstmal „stummschalten“ im Zoom-Meeting. Nervig nur, wenn ich was sagen muss und die lieben Kolleginnen und Kollegen nur die Hälfte verstehen.

Und nicht weniger nervig, dass ich gefühlte 100 Mal erzählen musste, dass dieses „Störgeräusch“ bei mir ist. Und dass es Glocken sind. Und ja, wir zwischen zwei Kirchen wohnen. Und ja, die Glocken ziemlich laut sind. Und ja, dass ich so nie verschlafen könnte. Haha.

Ob ich´s durchkriegen könnte, statt 10 Uhr um 10.04 Uhr mit der Konferenz zu starten? Ich frag' nach und berichte. 

Wenn Sonntagfrüh die erste Nachricht von der Interviewpartnerin kommt...
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Wenn Sonntagfrüh die erste Nachricht von der Interviewpartnerin kommt - Redakteurin Charlotte Mattes checkt ihr Smartphone im Bett.

Wenn die Wohnung auch am Wochenende Home-Office ist

Sowohl Charlotte Mattes als auch ihr Mann arbeiten in den Medien.

Huch, da ruft mich am Samstagabend per Whatsapp Videocall mein Interviewpartner an. Offensichtlich ein versehentlicher Hosentaschen-Anruf. Ich muss schmunzeln. Lustig und strange zugleich am Samstagabend an die Arbeit erinnert zu werden. Zack Wochenendfeeling weg.

Am nächsten Morgen, Sonntagfrüh, schalte ich mein Smartphone ein und die erste Nachricht, die ich lese, ist von einer Interviewpartnerin, die nochmal genau wissen will, wann sie denn bei Hit Radio FFH gelaufen ist.

Eine gute Woche später: Ich telefoniere an meinem freien Tag mit meiner Mutter auf dem Festnetz, parallel klingelt mein Smartphone, mit einer nicht gespeicherten Nummer. Ein Interviewpartner hat meine Büronummer gewählt, kommt aber, dank vergessener Rufumleitung bei mir privat raus. Ich stammle etwas von freiem Tag und auf dem falschen Fuß erwischt und widme mich wieder meiner Mutter.

Mir liegen die Themen über die ich berichte am Herzen, ich liebe diesen Job. Aber am Wochenende oder dem freien Tag möchte ich den Fokus auf meine Töchter, meinen Mann und Freunde richten.

Da rausgerissen zu werden, passiert mir aktuell häufiger. Auf der einen Seite ist es praktisch alles auf einem Smartphone zu haben. Auf der anderen Seite genieße ich es schon richtig Feierabend und frei zu haben. Während ich das hier schreibe, wird mein Entschluss immer sicherer: Ich werde mir wohl ein Dienst-Handy zulegen. Denn wenn das aus ist, ist meine Wohnung auch keine Home Office mehr.

Wie machst du das denn mit der Trennung von Arbeit und Privatem? Schreibe mir gern, das interessiert mich! Entweder via Mail in die Redaktion oder Social-Media: 

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