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Zucker am Frühstückstisch

Palmöl, vegan und ungesund: Streit um das Nutella-Glas

Nutella: Streit beim Frühstückstisch
gettyimages/Galina Zhigalova & unsplash/Chris Liverani

In vielen Familien gehört das Nutella-Glas auf den Frühstückstisch. Das liefert Streitpotential - neuerdings auch aufgrund einer veganen Variante.

Geschwister streiten gerne, und oft beginnt der Streit schon morgens beim Frühstück. Auslöser dafür ist häufig das Nutella-GlasWer darf als erster oder erste den Löffel in das neue Glas eintauchen? Das kann schon mal zu Diskussionen führen.

Oder aber, das frisch geöffnete Glas ist ist am nächsten Morgen auf einmal leer. Von den Geschwistern will es niemand gewesen sein - und auch die Eltern schauen bemerkenswert unschuldig drein. Wer war nachts heimlich in der Küche? Wir wissen es nicht. 

Nutella: Ferrero bringt vegane Variante auf den Markt

Der Hersteller Ferrero hat kürzlich angekündigt, eine vegane Version von Nutella auf den Markt zu bringen. Ab Herbst soll sie in Italien erhältlich sein, wann es sie auch in Deutschland gibt, steht noch nicht fest.

Fest steht, dass auch hier Streitpotential besteht. Veganes Nutella - „geht’s noch?!“, sagen die einen. Andere beklagen sich, dass zwar nun die Kühe weniger leiden, dafür wird auch die vegane Variante Palmöl enthalten, für dessen Anbau große Flächen Regenwald gerodet werden. 

Nutella: Kein Teil eines nahrhaften Frühstücks

Palmöl, das außerdem auch krebserregend sein kann, ist nicht das einzige Problem. Umweltschützer beklagen, dass in Italien aufgrund der Monokulturen beim Haselnuss-Anbau ganze Landstriche veröden.

Hinzu kommt das, was wir alle ohnehin wissen: Nutella ist absolut ungesund. 80 Gramm Palmöl, 50 Gramm Haselnüsse und 224 Gramm Zucker enthält ein Glas. Hersteller Ferrero musste schon 2012 in den USA 3 Millionen Doller Entschädigung zahlen. Vorangegangen war die Klage einer Mutter, nachdem in einer Fernsehwerbung behauptet wurde, Nutella sei „Teil eines nahrhaften Frühstücks“.

Ja, genau. Die Älteren unter uns erinnern sich noch an die Fernsehwerbung in den 2000er Jahren mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Nach einem Nutella-Frühstück sind Nationalspieler Marcel Janßen, Kevin Kuranyi und Arne Friedrich fit für das Spiel. 

An Nutella ist alles falsch, was falsch sein kann

fasst die Neue Züricher Zeitung zusammen

Seit 60 Jahren: Nutella hat Geburtstag

So groß die Kritik, so beliebt ist Nutella zugleich: Hersteller Ferrero ist heute mit mehr als 17 Milliarden Euro Jahresumsatz der zweitgrößte Süßwarenhersteller der Welt, die Ferreros sind die reichsten Italiener.

Nutella feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. Angefangen hatte alles mit Pietro Ferrero, einem Konditor aus dem italienischen Piemont. Er schuf 1946  „Giandujot“, eine Paste aus Haselnüssen, Zucker und ein bisschen Kakao, denn der war knapp nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Paste gab es als Laib zu kaufen, die Leckermäuler als Scheiben auf dem Brot verspeisten. 1951 wurde „Giandujot“ cremig und landete im Glas, seit 1964 heißt es Nutella

Heißt es der, die oder das Nutella?

Abschließend kommen wir zum Dauerstreitthema: Heißt es der, die oder das Nutella? Der Duden erlaubt tatsächlich alle drei Fälle, denn das grammatische Geschlecht ist für den Produktnamen nicht festgelegt. Eigentlich eine feine Sache, jeder so, wie er will.