Generalbundesanwalt und Bundeskriminalamt haben mutmaßliche Rechtsterroristen verhaftet, die einen politischen Umsturz in Deutschland geplant haben sollen. Der Anführer der Organisation aus dem "Reichbürger"-Milieu soll ein Hesse sein. Innenministerin Nancy Faeser sagte, die mutmaßliche terroristische Vereinigung sei den Erkenntnissen zufolge von gewaltsamen Umsturzfantasien und Verschwörungsideologien getrieben gewesen.
Die Mitglieder der Gruppierung folgten laut den Ermittlern "einem Konglomerat aus Verschwörungsmythen bestehend aus Narrativen der
sogenannten 'Reichsbürger'- sowie QAnon-Ideologie". Sie seien der festen Überzeugung, dass Deutschland derzeit von Angehörigen eines
sogenannten "Deep State" regiert wird.
Was steckt dahinter?
Der Verschwörungsglaube ist nicht harmlos, sagt Bernd Harder. Er ist Chefreporter des Magazins „Skeptiker“ und erklärt: „Sie konstruieren Feindbilder und sie radikalisieren Menschen.“ Das Internet ist voll von Behauptungen wie jener, dass „Chemtrails“ die Menschheit vergifteten, die von Flugzeugen versprüht würden, oder dass Politiker die deutsche Bevölkerung durch Muslime austauschen wollten.
Harder kennt sich als Mitglied der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) gut mit dem Thema aus. Er erklärt, an welchen Aussagen du Verschwörungsgläubige erkennst:
Einem Verschwörungstheoretiker kann man sagen, was man will, er wird sich immer im Recht sehen.
Bernd Harder
Manche Menschen scheinen anfälliger für die Erzählungen, Mythen und Ideologien als andere. Warum das so ist, versucht Felicitas Flade zu erklären. Sie ist Sozialpsychologin an der Uni Mainz. Sie hat nennt mehrere Gründe: