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Nach dem Tod

Bestatter auf Social Media: verrückt bis todernst

2 Menschen schauen auf einen Laptop. Im Hintergrund sind viele Särge
gettyimages/Nikola Stojadinovic

Bestatterinnen und Bestatter kümmern sich um Leichen, aber sie sind auch auf Social Media. Dabei ist nicht jedes Posting so ernst, wie es der Beruf anmutet.

Welches Bild hast du im Kopf, wenn du das Wort Bestatter liest? Leichen abholen, versorgen und am Ende unter die Erde bringen? Vielleicht noch die Bestatter-Serie auf Netflix oder der US-Serien-Hit „Six Feet Under“. Aber Social-Media? Instagram? Das ist doch nur was für Beauty-Filter und @indeonmagazin? 

Schieb deine Vorurteile mal zur Seite, denn Bestatterinnen und Bestatter gehen mit der Zeit. Die Versorgung der Toten gehört natürlich immer noch zum Beruf dazu, wird aber um weitere Dinge ergänzt. Wenn du dir also jemals ein Bestattungsunternehmen suchst, dann findest du es wahrscheinlich auch auf Instagram. Die einen werben dort lediglich für ihr Angebot, aber manche Accounts gehen noch einen Schritt weiter. Sie erstellen speziellen Content für die junge Zielgruppe.

Bei den folgenden drei Beispielen geht es also um Bestattungen, aber mit einem ganz eigenen Twist 🔽.

Särge zu Bestpreisen bei Hin&Weg Bestattungen

Hin & Weg Bestattungen fällt auf Instagram mit besonders zynischen Posts auf. Hier scheint keiner in Sorge darüber, dass diese Posts das Image des Bestatters schädigen oder die Kundenzahlen einbrechen lassen. Kein Wunder, denn @hw.bestattungen ist gar kein echter Bestatter. So kann er es sich leisten Fotos mit vermeintlichen Bestattungs-Slogans zu posten.

Über den Tod macht man keine Witze

hw.bestattungen betreibt sein Insta-Profil, weil er nach einem Design-Projekt gesucht hat. Für sein Portfolio. „Die Bestatter-Branche ist extrem trocken. Es war das perfekte Thema für Instagram.“ Mit seinen Postings voll mit schwarzem Humor und Satire erreicht er immer mehr Menschen. Im Janaur 2023 zählt sein Insta Profil rund 70 Tausend Follower, auf Twitter noch mal etwa 8.000.

Die Bestatter Branche ist extrem trocken

Er will, dass die Menschen sich amüsieren. „Manchmal kommen aber auch interessante Diskussionen in den Kommentaren zustande“, so der Satiriker. Ihm schreiben aber auch immer wieder Leute die meinen, dass der Tod in Deutschland viel zu sehr als Tabu gesehen werde. Man dürfe darüber nicht reden, gar Witze machen. Aber die vielen Likes zeigen, die richtigen Witze funktionieren schon. 

Bestatter seit Kindesbeinen an: Luis Bauer war schon als Kind in der Leichenhalle

Luis Bauer kommt aus Fürth und hat das Bestatter-Sein quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Sein Vater Johannes hat ein eigenes Bestattungsunternehmen. Mit noch nicht mal 18 Jahren ist Luis in das Familienunternehmen eingestiegen. Bereits nach der zehnten Klasse hat er die Schule verlassen, um das zu machen, worauf er Lust hat. Die Firma wird bereits in dritter Generation familiengeführt

Bestatteralltag auf Instagram 

Luis Bauer hat großen Erfolg

Besonders auf TikTok ist Luis erfolgreich. Dort folgen ihm rund 1,2 Millionen Menschen. Auch auf Instagram lädt er regelmäßig Posts hoch. Hier nimmt er die Follower noch mehr durch den Alltag mit.

Auf Luis' Insta Profil gehts deutlich ernster zu, als bei @hw.bestattungen. Luis hat auf Instagram im Jahr 2021 angefangen. Erfolgreicher ist er aber mit seinem TikTok-Kanal. Auf beiden Social-Media-Kanälen klärt er über Bestattungen auf. Er will Antworten auf Fragen geben. Und zwar auf Fragen, die sonst keiner zu stellen wagt. Beispielsweise: Was passiert, wenn ein Toter aufwacht? Oder: Was war das peinlichste Erlebnis als Bestatter? Wegen des Erfolgs des Kanals waren Luis und sein Vater Johannes sogar für den Award „Goldene Henne“ nominiert.

Doch Luis und Johannes klären nicht nur über ihren Beruf auf. Durch den Social-Media-Auftritt machen sie auch Werbung für die Ausbildung

Bestatter und Tatortreiniger

Valentin Schmersal aus der Region rund um Wuppertal zeigt, dass die Bestatter-Branche noch deutlich mehr zu bieten hat. Er ist nicht nur Bestatter, sondern auch noch Tatortreiniger.

Als Tatortreiniger beseitigt er nicht nur Spuren von Verbrechen und Blut. Zu seinem Job gehören auch andere „Rückstände“ bei Todesfällen. Zudem bietet er noch die Entrüpelung der Wohnung an. Doch sein Hauptjob, Bestatter, ist seine Berufung. Wenn du ihn besser kennen lernen willst, der WDR hat Valentin für „Geschichten vom Tod. Der Letzte macht das Licht aus“ bei seiner Arbeit begleitet.

Valentin beschreibt seine Alltags-Routinen übrigens so: Wenn er den Sarg für die Toten vorbereitet, lässt er dabei immer Musik laufen. Außerdem hat er sich angewöhnt, dass er morgens in die Kühlkammer geht und den Toten lautstark einen guten Morgen wünscht.

Was denkst du?

Findest du es richtig, dass Bestatter auf Instagram und Co. aktiv sind? Schreib uns deine Meinung via Social Media 👇

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Twitter.

Postings mit Triggerwarnung auf Instagram

Sein Instagram Account ist tatsächlich nichts für schwache Nerven. Valentin setzt deswegen öfters mal unübersehbare Warnmeldungen vor die eigentlichen Posts. Nur die wenigsten von uns kommen so gut mit Verwesung klar, wie er. Hast du dich beim Posting oben getraut weiterzuklicken? 

Der Bestatter aus dem Bergischen Land zeigt auch Bilder, bei denen du dich vielleicht ekelst. Aber so sieht unser Körper nach dem Lebensende aus. Deswegen wirbt Valentin für einen offenen Umgang mit dem TodAuf Instagram folgen ihm im Januar 2023 knapp 50 Tausend Menschen.

Berufung: Bestatterinnen und Bestatter mit viel Leidenschaft

Auch Christina und Kevin aus Hessen sind täglich mit Tod und Trauer konfrontiert. Unserem Video-Team haben sie 2019 ihren Arbeitsalltag gezeigt. 

Ergänzender redaktioneller Inhalt

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