Anzeige
Anzeige
Reichweite

Sparen in der Kirche: Was sollte sie lieber lassen?

Renate Haller
Kommentar von Renate Haller

Bis zum Frühjahr 2023 will die Kirche darüber entscheiden, wie ein Teil der Millionen-Löcher im Haushalt ausgeglichen werden sollen. Doch wie soll das gehen?

Motorrad- und Fußballseelsorge, Frauenarbeit und die Schließung einer Grundschule – die Sparvorschläge, die den Synodalen der hessen-nassauischen Kirche vorgelegen haben, lesen sich wie eine Liste der Grausamkeiten. Um harte Schnitte kommt die Synode nicht herum. 

Im Spar- und Reformprozess der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) müssen allein kirchliche Zentren und Handlungsfelder rund 7.8 Millionen Euro jährlich einsparen. Wo der Rotstift angesetzt werden sollte, muss die Synode sich allerdings gut überlegen. Bei jedem der Vorschläge geht es auch um die Frage, ob das Sparen der Kirche mehr schadet als nützt

Reichweite sollte ein Kriterium sein. 

Mit vollen Händen zu geben, ist eine feine Sache. Fröhliche Gesichter bei Geberin und Nehmer. Sparen hingegen ist schmerzhaft, und Freunde macht man sich damit nicht. Weil das Sparen so schwer ist, haben die Synodalen die Vorschläge lange Zeit immer wieder verschoben, verwässert oder verworfen.

Der Verkauf der Jugendburg Hohensolms ist eines der Beispiele, das zeigt, dass die Phase des Zögerns – hoffentlich – überwunden ist. Die Einsparvorschläge für die Herbstsynode 2022 liegen nun zur Debatte in den Ausschüssen.

Gut überlegen, welche Bereiche der Kirche Reichweite bringen

Was zunächst nach erneutem Verschiebe-Bahnhof klingt, ist tatsächlich sinnvoll. Denn zum einen soll bereits im Frühjahr 2023 entschieden werden und die Synode hat  beschlossen, an dem Einsparvolumen in Höhe von 7,8 Millionen Euro festzuhalten.

Auf welche kirchliche Arbeit würdest du nicht verzichten wollen? Schreib uns deine Meinung via Social-Media 👇

Instagram,

Facebook oder

Twitter.

Zum anderen hat sie sich die notwendige Zeit verschafft, um genau hinzuschauen

Die Kriterien für die Sparvorschläge reichen von der Entwicklungsfähigkeit eines Arbeitsbereichs bis zur Wirtschaftlichkeit. Das ist gut und richtig. Ein wesentliches Kriterium muss aber auch die Reichweite sein. Wie viele Menschen erreicht etwa eine Pfarrerin, ein Pfarrer auf einer sogenannten Funktionsstelle? Ist es ein kleiner Kreis von wenigen Dutzend Menschen oder gelingt es, ein großes Publikum mit Kirche in Berührung zu bringen?

Die Basis der Kirche ist, dass Menschen christlichen Glauben erleben und leben können. Dafür braucht es möglichst viele und vielfältige Gelegenheiten – in der Gemeinde am Ort genauso wie an den reichweitestarken Schnittstellen in der Gesellschaft.