Zwölf ehemalige Obdachlose leben in Sossenheim nun in eigenen Wohnungen mit eigenem Mietvertrag. Unterstützung und Beratung erhalten sie von Sozialarbeitern der Diakonie, die im Erdgeschoss des Wohnblocks ein Büro haben.
Es sind viele Gespräche und Begleitung notwendig, bis der Schritt in eine eigene Wohnung möglich wird.
„Jeder Einzug ist für mich wichtig. Es bringt für die Menschen ein Stück Normalität und soziale Teilhabe“, sagt Frankfurts Sozialdezernentin Elke Voitl bei der Vorstellung des Projektes. Es sei ihr ein besonderes Anliegen, in Frankfurt noch viel mehr solcher Angebote nach dem Housing-First-Ansatz zu schaffen.
Sie ergänzt: „Die Strukturen und Expertise, diese erfolgreich umzusetzen, sind in unserer Verwaltung wie bei unseren Trägern gegeben. Was fehlt, ist ausreichender Wohnraum.“ Daher sei sie der Wohnungsbaugesellschaft GWH besonders dankbar, dass sie sich ihrer sozialen Verantwortung als Wohnungsunternehmen stelle und an dem Projekt beteilige. Sie betont ihren wiederholten Appell an private Immobilienbesitzer, wie an Wohnungsgesellschaften in Frankfurt:
Melden sie uns freien Wohnraum und seien sie offen für solche Projekte.
Elke Voitl, Sozialdezernentin
„Die GWH hat sich immer als ein Wohnungsunternehmen verstanden, das über den Tellerrand hinausschaut und einen aktiven Beitrag zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft leistet“, sagt der Geschäftsstellenleiter der Geschäftsstelle Süd der GWH, Michael Back.
Mit dem Housing-First-Projekt sei die GWH Teil der Antwort auf das immer größer werdende Problem der Wohnungslosigkeit in Deutschland. „Und wir senden das Signal, dass unsere Quartiere eine Heimat für alle Menschen bieten – auch für jene, die sich nicht auf der Sonnenseite des Lebens befinden“, sagte Michael Back.
Die ehemaligen Obdachlosen in Sossenheim haben mit der GWH eigene unbefristete Mietverträge, die auch nach der im kommenden Jahr startenden Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes bestehen bleiben.
Bei persönlichen und bei gesundheitlichen Krisen oder auch wenn soziale Isolation und Verelendung drohen, sei professionelle Unterstützung dringend nötig. „Dafür stehen unsere Fachkräfte und dazu vernetzten wir uns auch eng mit den Angeboten der Wohnungsnotfallhilfe“, sagt Markus Eisele.