„Wer würde schon Freunden oder dem Partner erzählen, ‘mich quälen lebensmüde Gedanken’. Dabei ist es oft das, was es noch schlimmer macht“, sagt Johanna. Die 33-Jährige hat mehr als ihr halbes Leben in Therapie verbracht.
Ihre Geschichte erzählt sie bei einer Veranstaltung der Telefonseelsorge Pfalz in Kaiserslautern zum Welttag der Suizidprävention. Vier Suizidversuche hat sie bereits hinter sich. „Zum Glück nicht erfolgreich, sage ich heute.“
Wer Suizidgedanken hat, schämt sich oft dafür und traut sich nicht, das an- oder auszusprechen. Häufig nicht einmal im Familien- und Freundeskreis. Diese Erfahrung macht auch Peter Annweiler, Pfarrer und Leiter der Telefonseelsorge Pfalz. Deshalb sei Wissen wichtig - über Einrichtungen, Vereine und Angebote, die in akuten Krisen helfen können.
Die Telefonseelsorge ist eine davon. 24 Stunden, Tag und Nacht, sieben Tage die Woche ist die Nummer zu erreichen, bundesweit.
Wer nicht sprechen möchte, kann auch mailen oder chatten.
Die Zusicherung der Telefonseelsorge ist: Alles bleibt anonym, niemand anders erfährt davon. „Das ist vielen ganz wichtig.“ Und tatsächlich nutzen gerade bei Gedanken an Suizid viele den Chat, sagt Annweiler. Ein Fünftel der Anfragen beschäftigt sich mit diesem Thema.