Ich bin cis, hetero und gehe jedes Jahr zum CSD. Warum? Weil Queerfeindlichkeit nicht nur queere Menschen trifft. Sie bedroht die Freiheit aller. Mit queerfeindlichen Aussagen werden viele von uns schon seit dem Kindergarten konfrontiert. Und das muss aufhören.
Wenn nicht einmal eine Regenbogenflagge auf dem Bundestag wehen darf, ist das ein Warnsignal. Friedrich Merz unterstützt die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. Der Bundeskanzler setzt mit der Aussage, dass der Bundestag kein Zirkuszelt sei, noch einen oben auf. Ein Zeichen dafür, dass unsere Gesellschaft sich von vereinbarten Werten zurückzieht.
Die Regenbogenflagge ist ein Symbol für Vielfalt und für Menschenrechte. Sie dient nicht der Belustigung. Die politische Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt: Wer feindliche Politik gegenüber der LGBTQIA+-Community ausübt, bietet einen Einstieg für autoritäre Tendenzen. Das sehen wir international, aber auch in Europa. Beispielsweise in Ungarn gingen queerfeindliche Gesetze Hand in Hand mit Medienzensur, Abbau von Frauenrechten und der Rückbau der Demokratie.
Queere Menschen werden bedroht, angefeindet, körperlich angegangen und diskriminiert. Und das können wir nur gemeinsam ändern. Indem wir demonstrieren gehen, Verbündete sind und ansprechen, wenn wir merken, dass Menschen in unserem Umfeld diskriminiert werden.
Deshalb sollten wir alle auf dem CSD demonstrieren