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Fachkräfte gesucht:

Ohne Handwerk keine Zukunft fürs Klima

Andreas Fauth
Kommentar von Andreas Fauth

Ob Mobilität oder Energiewende: Wir brauchen eine Zukunft für das Klima – unser Chefredakteur Andreas fordert deshalb mehr Respekt fürs Handwerk.

Zwischenton bei Hit Radio FFH zur Ausbildung im Handwerk

„Das Kind muss studieren“ – ich habe das Eltern schon oft sagen hören, aber mal ehrlich: Wie wäre es denn, wenn der Nachwuchs selbst entscheidet, was er machen möchte? Viel zu viele junge Erwachsene sind an den Sprüchen ihrer Eltern schon verzweifelt – das Leben besteht eben nicht nur aus Wirtschaft und Jura.

Das Handwerk sucht junge Leute

Das Handwerk sucht händeringend junge Leute, für eine Ausbildung als Schrauber, Installateurin oder Dachdeckerin. Denn es fehlt an Fachkräften: eine Viertelmillion im Handwerk.

Viele rümpfen immer noch die Nase, wenn sie an Jobs denken, bei denen man sich die Finger schmutzig macht. Dem Handwerk fehlt es an Respekt und Akzeptanz. Es sind zu wenig junge Leute, die eine Ausbildung im Handwerk anstreben – wer will schon einen Job, der nicht genauso hoch angesehen ist wie bei den Akademikern?

Wir brauchen junge Menschen, die ihr Handwerk verstehen.

 

Wenig neue Ausbildungsverträge

Die Zahl neuer Ausbildungsverträge lag im vergangenen Jahr auf einem historisch niedrigen Niveau: Insgesamt wurden 466.200 neue Verträge abgeschlossen. Damit stieg die Zahl der Verträge nach dem Corona-Jahr 2020 zwar leicht an, sie bleibt aber immer noch um neun Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie zurück (epd).

Wer soll denn die Wärmepumpe für die umweltfreundliche Heizung einbauen? Oder das Elektro-Auto warten? Im Handwerk entscheidet sich unsere Klima-Zukunft – es reicht eben nicht, als junger Student oder Studentin, nur fürs Klima auf die Straße zu ziehen. Wir brauchen junge Menschen, die ihr Handwerk verstehen. Nur so können wir die Klimakrise überwinden und die Energiewende schaffen. Die Überakademisierung unserer Gesellschaft ist der falsche Weg, auch Jesus war Zimmermann.

Ausbildung und Studium gleichwertig behandeln

Ein Handwerker im Freundeskreis, das lieben auch die Akademiker – toll wenn die Nachbarin mal nach der Heizung schaut. Wenn das Abflussrohr plötzlich undicht ist, sehen wir Handwerker in einem ganz anderen Licht, plötzlich sind wir dankbar. An dieser Wertschätzung für handwerkliche Berufe fehlt es leider noch vielerorts, besonders bei der Ausbildung. Deshalb gilt es endlich, berufliche Ausbildung und Studium gleichwertig zu behandeln.

Hit Radio FFH Zwischenton

Einige unserer indeon-Kommentare hörst du auch auf Hit Radio FFH. Immer mittwochs um 21.40 Uhr bekommst du hier Impulse für deinen Alltag. Sonntags zwischen 6 und 9 Uhr berichtet FFH Kreuz & Quer über aktuelle Themen rund um Hessens Kirchtürme.

Das weiß schon jeder Kirchenvorstand, denn auch hier zählt die Vielfalt: Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschieden Berufen bereichern den Kirchenvorstand – sie spiegeln das reale Leben wieder und helfen gemeinsam, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Theologen und Theologinnen sind schließlich auch nur Akademiker und Akademikerinnen.

Das Handwerk muss uns allen am Herzen liegen

Studium und Bachelor sind nicht allein der Nabel der Welt. Auch bei uns Journalisten und Journalistinnen wäre ich dankbar, wenn mehr junge Leute aus dem Handwerk mitmischen. Raus aus der Sowi-Studi-Blase, rein ins wahre Leben und darüber berichten. Viele unserer Artikel wären realistischer, vielleicht nicht so verkopft und zugleich näher an den Menschen.

Das Handwerk muss uns allen am Herzen liegen, kreative Ideen machen unsere Zukunft aus – und das nicht nur in der Theorie.

Deine Meinung auf Social-Media

Wie siehst du das? Würdest du einen handwerklichen Beruf einem Studium vorziehen? Bist du vielleicht sogar Handwerkerin? Wie erlebst du die Wertschätzung für deinen Beruf? Poste uns deine Meinung in unsere sozialen Netzwerke:

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