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Licht aus - Depressionen an

Stromsparen vs. Lichterkette an Weihnachten

Andreas Fauth
Kommentar von Andreas Fauth

Gut fürs Klima, schlecht fürs Gemüt: Lichter aus an Weihnachten. Doch da regt sich Protest in unserer Redaktion.

Weihnachtsbeleuchtung in Krisenzeiten? Zwischenton auf Hit Radio FFH

Kein Lichterglanz auf den Weihnachtsmärkten, nur ein strahlender Weihnachtsbaum pro Stadt und die Schaufenster dunkel – so sollen wir die Adventszeit verbringen, wenn es nach der Deutschen Umwelthilfe geht. Licht aus in Frankfurt, Mainz und Wiesbaden. Schließlich stecken wir mitten in einer Energiekrise und da sollte Sparen "eine Selbstverständlichkeit sein", so Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch von der Umwelthilfe.

Dazu kommt: Der Lichterglanz ist vielerorts ausgeufert. Leuchtende Rentiere und auf geblasene Schneemänner im Garten, Häuser-Fassaden komplett mit Lichterketten verhängt, hier darf getrost ein Fragezeichen stehen. Aber soll ich in diesem Jahr auf meinen Herrnhuter Stern verzichten oder ihn dunkel lassen?

Weihnachten ist die Zeit des Lichts

Ich fände das fatal. Schließlich ist der Advent, das Warten auf Weihnachten, eine Zeit des Lichts. Klar, Licht aus in Zeiten der Energiekrise, das spart Strom. Die größten Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung entstehen in vielen Städten aber sowieso erst durch das Aufhängen und Abhängen der Lichterketten. Längst wurde auf LED umgestellt.

Der Einzelhandel in Deutschlands Fußgängerzonen leidet – nicht erst seit der Corona-Krise – sowieso schon. Wenn wir nun in der Adventszeit die Straßen auch noch zu dunklen Häuserschluchten machen, befeuern wir die Krise erst recht. Auch dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen käme es in der dunklen Jahreszeit entgegen, wenn die Lichter brennen.

Wer die Weihnachtsbeleuchtung runterfährt, fährt die Depressionen rauf.

Der letzte macht das Licht aus – heißt es, und so kommt es mir auch vor: Wer die Weihnachtsbeleuchtung runterfährt, fährt die Depressionen rauf. Krise nach Krise, da soll es auch noch Weihnachten zum Fest des Lichts dunkel bleiben. Wie weltfremd argumentiert eine Umwelthilfe, die doch eigentlich die Menschen für ihre Anliegen gewinnen und sie überzeugen sollte?

Hit Radio FFH Zwischenton

Einige unserer indeon-Kommentare hörst du auch auf Hit Radio FFH. Immer mittwochs um 21.40 Uhr bekommst du hier Impulse für deinen Alltag. Sonntags zwischen 6 und 9 Uhr berichtet FFH Kreuz & Quer über aktuelle Themen rund um Hessens Kirchtürme.

Und nein: Licht aus wäre auch nicht solidarisch mit den Menschen in der Ukraine, es hilft den Menschen dort schlicht nicht, es schadet nur uns. Der Despot im Kreml lacht doch hinter vorgehaltener Hand über unsere Energiesorgen und wie wir uns in die Hose machen.

Erhellen wir doch den Menschen das Leben in der Krise, in der dunklen Jahreszeit und zeigen Putin: Wir lassen uns nicht alles im Alltag von deinem Krieg zerstören, was uns lieb und teuer ist.

Hoffnung und Zuversicht schenken

Gerade jetzt sollten wir den Menschen Hoffnung schenken, auch mit diesem Licht. Wärme und Zuversicht, denn beides brauchen wir so sehr in Zeiten der Krise. Nur so nehmen wir alle mit, auch wenn wir den Gürtel enger schnallen müssen, denn Licht macht Mut.

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