Urlaub, Sommer und die Ukraine

Darf ich trotz Krieg und Krise glücklich sein?

Frau im Infinity-Pool mit einem Glas Aperol-Spritz schaut in die Ferne. Dort sieht sie das Meer.
gettyimages/Mystockimages
Endlich Sommerurlaub: Sommer, Sonne, Leichtigkeit. Geht das in Zeiten des Krieges?

Ein halbes Jahr herrscht nun Krieg in der Ukraine. Urlaub, Feiern und Zuversicht trotz all des Leids in der Welt? Das ist möglich, sagt Pfarrer Martin Vorländer.

Eine Freundin schreibt mir aus dem Urlaub: „Ich sitze hier gerade in der Sonne, schaue aufs Meer und habe einen Aperol Spritz in der Hand. Aber ich weiß gar nicht, ob ich mich freuen darf, wenn ich die Bilder aus der Ukraine sehe oder an die Hungersnot in Afrika denke.“ Ich antworte ihr: „Genieß deinen Urlaub! Alles Schöne ist doch umso kostbarer.“

Es ist Krieg aber…

Sommer, Sonne, Meer und dann wieder die Bilder des Ukraine-Kriegs. Wie bringt man das zusammen, dass es einem selbst gut geht und andere gerade Schreckliches erleben?

Mir geht das schon seit einer Weile so. Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine. Wenn Menschen um ihr Leben fürchten und aus ihrer Heimat flüchten. Das führt schrecklich vor Augen: Alles, was mein Leben ausmacht, kann von einem Tag auf den anderen weg sein. Nichts ist selbstverständlich. Umso mehr bin ich dankbar für alles Schöne, für jeden guten Tag, den ich erlebe. Ich versuche, das wertzuschätzen und gleichzeitig mitzufühlen mit den Menschen, die Not leiden.

Antworten auf die Frage nach Glück und Leid

Lebe intensiv!

In der Bibel steht der Satz: Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden (Römer 12,15). Ich übersetze das so: Lebe intensiv! Nimm Anteil an der Freude und am Leid anderer! Das Schöne und das Schreckliche liegen oft ganz nahe beieinander. Das kann einen manchmal innerlich zerreißen. Aber es macht achtsam für das, wofür ich dankbar sein kann.

Weint mit den Weinenden! Das tun viele zurzeit und noch mehr: Sie machen, was sie können, um zu helfen. Viele unterstützen Flüchtlinge aus der Ukraine, da wo es sinnvoll ist und wo es den Betroffenen wirklich hilft. Und noch viel mehr spenden für Menschen in Not. Das braucht es auch. Das ist tatkräftiges Mitgefühl.

Aber auch: Freut euch mit den Fröhlichen!

Also dankbar genießen, wer gerade frei hat und eine schöne Zeit erlebt! Auf das Leben anstoßen, gerade weil es bedroht ist und deshalb kostbar!

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