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Gottesdienst-Knigge

Als Atheist im Gottesdienst - Wie verhalte ich mich?

Frau sitzt alleine in einer Kirchenbank
gettyimages/urbazon

Du bist nicht gläubig, möchtest aber mal einen Gottesdienst besuchen? Wir bereiten dich vor.

Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten. Bald stehen wieder viele christliche Feiertage an. Und du willst einen Gottesdienst besuchen, zusammen mit deiner Familie oder deinem/r Partner*In, obwohl du vielleicht gar nicht gläubig bist. 

Das ist gar kein Problem, denn die Kirche steht allen Menschen offen, egal, ob sie Kirchenmitglied sind oder nicht. Auch Gottesdienste sind keine „Insider-Veranstaltungen“, sondern öffentlich. Jeder und jede der kommen möchte, ist willkommen. In unserem 💡 Q&A erfährst du, was du beachten musst.

Wann muss ich beim Gottesdienst da sein?

Okay, der durchschnittliche Sonntagsgottesdienst ist nicht so gut besucht wie ein Heimspiel in der Fußball-Bundesliga. Aber an besonderen Tagen wie Weihnachten, Ostern oder Konfirmation sind die Kirchen voll.

Um einen guten Platz zu bekommen, solltest du rechtzeitig da sein. Wenn du zu spät bist, wartest du am besten bis zum nächsten Lied oder Musikstück, um die anderen Besucher nicht zu stören.

💡 Tipp: Wenn die  Kirche voll ist, gibt es freie Plätzte oft noch auf  der Empore.

Welche Kleidung ist im Gottesdienst angemessen?

Eine feste Kleiderordnung gibt es in der Kirche nicht. Der Schlaf- oder Jogginganzug muss es aber auch nicht sein. 💡 Legere Alltagskleidung mit Jeans / Stoffhose und Pullover sind völlig in Ordnung.

Bei festlicheren Anlässen wie einer Hochzeit, Konfirmation oder Taufe darf es ruhig auch etwas schicker sein. Kleide dich eben so, wie außerhalb der Kirche auch

Wie läuft ein Gottesdienst ab?

Wer in den Gottesdienst geht, der bekommt am Eingang ein Liedblatt und/oder ein Gesangbuch.

💡 Vorne im Gesangbuch findest du den Ablauf des Gottesdienstes. Auf dem Liedblatt ist er auch oft drauf. Außerdem Angaben zu den Liedern, die gesungen werden. Oft sind auch die Texte darauf abgedruckt, die im Gottesdienst gemeinsam gesprochen werden, wie das Glaubensbekenntnis oder das Vaterunser.   

Kirche für alle

Kirchliche Veranstaltungen richten sich nicht nur an Mitglieder. Egal ob Gottesdienste, Konzerte, Jugendfreizeiten oder Chöre: Jeder und jede ist willkommen und darf mitmachen. Übrigens: Gemeinden und kirchliche Einrichtungen wie die Evangelischen Akademien bieten viele Veranstaltungen und Diskussionsabende zu ethischen und gesellschaftlichen Themen.

Muss ich in der Kirche mitsingen?

💡 Nein. Wer nicht möchte, muss auch nicht mitsingen. Das gilt übrigens genauso für das Mitsprechen von Gebeten. Wenn du unsicher bist oder dich nicht traust, kannst du auch nur leise mitsingen. Auf jeden Fall ist ein Gottesdienst keine Versammlung von Profimusikern! Wenn jemand schief singt, dann muss dir nicht peinlich sein.

Wann muss ich im Gottesdienst aufstehen?

Bei manchen Teilen des Gottesdienstes steht die Gemeinde auf, etwa beim gemeinsamen Sprechen von Gebeten wie dem Vaterunser. In aller Regel 💡 sagt die Pfarrperson das auch an oder gibt ein Zeichen.

Manche Gemeinden schreiben das zudem auf die Liedblätter. Falsch machen kannst du aber ohnehin nicht viel: Man merkt ja, wenn die anderen aufstehen.

Wie läuft das Abendmahl ab?

Manchmal feiern Gemeinden im Gottesdienst gemeinsam Abendmahl. Dazu versammelt sich die Gemeinde in einem Halbkreis vor dem Altar, die Pfarrperson teilt dazu Brot und Wein aus. Das erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat.

Auch hier: Die 💡 Pfarrperson sagt an, was zu tun ist. Wenn du nicht zum Abendmahl möchtest, kannst du auch einfach sitzen bleiben.

Was sind die No-Go’s im Gottesdienst?

In einer Kirche suchen Menschen Stille und Besinnung. Dies sollte man als Besucher berücksichtigen und respektieren. No-Go's und 💡 Tabus im Gottesdienst sind: 

  • Krach machen
  • laute Gespräche mit dem Sitznachbarn
  • telefonieren oder auf dem Smartphone rumspielen
  • Essen

Beim anschließenden Kirchenkaffee kannst du mit anderen ins Gespräch kommen, wenn du möchtest.

Darf ich den Gottesdienst früher verlassen?

Das ist zum einen unhöflich, zum anderen stört es die anderen Besucher. Erst recht dann, wenn du in der Mitte der Bank sitzt und die anderen für dich umständlich Platz machen müssen. Daher ist es sinnvoll zu warten, bis der Gottesdienst zu Ende  ist.

💡 Wenn du vorher weißt, dass du nicht bis zum Ende bleiben kannst, suche dir am besten hinten einen Platz am Rand der Sitzbank.

Übrigens: Offizielles Ende des Gottesdienstes ist erst nach dem Orgelnachspiel.

Muss ich am Ausgang in der Kirche spenden?

Entweder während, oder am Ende des Gottesdienstes wird eine Kollekte gesammelt, also eine Spende für den guten Zweck. Je nachdem, wie wichtig dir der Spendenzweck ist, kannst du dafür mehr oder weniger Geld geben.

💡 Zu spenden ist keine Pflicht. Niemand überprüft oder kommentiert, ob und wie viel du spendest. Aber wenn du spenden möchtest, solltest du am besten passendes Bargeld dabei haben. Schon zwei, drei Euro sind völlig ok.

Wir hoffen, du bist mit diesen Tipps gut gewappnet, wenn du in einen Gottesdienst gehst. Welche Frage fehlt in dieser Sammlung? Worauf hättest du gerne noch eine Antwort? Schreib uns gerne eine Mail in die Redaktion oder kontaktiere uns via Social-Media: 

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