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Ausflugs-Tipp

Der rheinland-pfälzische Abschnitt des Lutherwanderwegs 1521

Der Lutherweg führt auch durch Hessen und Rheinland-Pfalz
gettyimages/LaManna

Auf Luthers Spuren: Der rheinland-pfälzische Abschnitt des Lutherwanderwegs 1521 ist ein perfektes Ziel auch für kürzere Tagestouren.

Wo Martin Luther vor 500 Jahren einen schweren Gang zum Wormser Reichstag vor den Kaiser tat, lässt es sich heute leichten Herzens wandern. Der Lutherweg bietet fantastische Aussichten.

Hinter dem bulligen mittelalterlichen Gautor der rheinhessischen Kleinstadt Oppenheim geht es noch eine ganze Weile bergauf durch die Felder - bis zum Krötenbrunnen, der einst einer bekannten Weinlage seinen Namen gab und heute ein paar schattige Sitzplätze zum Ausruhen bietet. Mit guten Augen sind von hier oben weit im Süden bereits die Türme des Wormser Doms zu erkennen.

Gute Bahnanbindung am Lutherweg 1521

Luthers Weg nach Worms

1521 dauerte die Reise des Reformators Martin Luther von Oppenheim bis nach Worms einen ganzen Tag lang. 

Hier findest du Infos rund um Luther & die Reformation

Bereits seit 2016 können sich Wanderer auf den Spuren Luthers auf einen insgesamt über 350 Kilometer langen, in 18 Tagesetappen aufgeteilten Pilgerweg zwischen der Wartburg bei Eisenach und Worms begeben. 44 Kilometer der Strecke verlaufen in Rheinland-Pfalz. Dieser Abschnitt eignet sich - unter anderem wegen der guten Bahnanbindung - hervorragend für kürzere Tagestouren.

Die damalige Reiseroute des Reformators ist relativ gut dokumentiert. Von Hessen kommend folgt der Weg Luther über die Kornsand-Fähre nördlich von Oppenheim. „Man kann davon ausgehen,dass die Fähre sich schon damals an derselben Stelle befunden hat“, erläutert der rheinhessische Buchautor Frieder Zimmermann. Er hat sich intensiv mit Luthers Reise zum Reichstag beschäftigt.

Eine Gedenkplakette in Oppenheim erinnert an das Gasthaus „Zur Kanne“, wo der Reformator Martin Luther übernachtete.
epd-bild/Karsten Packeiser
In dem Ort südlich von Mainz erinnert heute diese Gedenkplakette an das Gasthaus „Zur Kanne“, wo der Reformator übernachtete und ihn eine Gruppe hochrangiger Unterstützer noch überreden wollte, die Weiterfahrt abzubrechen.

Gemeinden entlang des Lutherweges bieten besondere Events an

Wie du den Lutherweg findest

Der rheinland-pfälzische Abschnitt des Lutherwegs 1521 ist fast durchgehend gut ausgeschildert. Die gesamte Strecke verläuft meist parallel zur Bahnstrecke Mainz-Worms. Die meisten Orte am gesamten Lutherweg (360 Kilometer) haben einen guten Bahnanschluss und sind mit der S-Bahn auch an Wochenenden im 30-Minuten-Takt erreichbar. 

Die örtliche evangelische Kirchengemeinde bietet - sobald die Pandemielage es wieder zulässt - spezielle Stadtführungen auf den Spuren Luthers an. „Das ist ein kleiner Stadtspaziergang auf dem Weg, den er wahrscheinlich genommen hat“, sagt Kirchenführerin Magdalena Schäffer.

An der prächtigen gotischen Katharinenkirche erfahren Besuchende, wie sich die Reformation in der Stadt später durchsetzte und bei einem Bildersturm viele Kunstwerke in der Kirche zerstört wurd

Ein L in Frakturschrift weist Wanderern und Pilgern den Weg auf dem Lutherweg 1521.
Fundus/Lutz Neumeier
Ein „L“ in Frakturschrift weist Wanderern und Pilgern den Weg auf dem Lutherweg 1521.

Luther war mit Sicherheit nicht dort oben.

Frieder Zimmermann.

Stattdessen habe der Wittenberger Professor mit seinem Planwagen und einigen zu seinem Schutz gestellten Reitern aller Wahrscheinlichkeit nach den direkten Weg nach Worms genommen. Der ist weitgehend mit einer noch heute genutzten Landstraße identisch. Die Gemeinden entlang des Lutherwegs haben zwar allesamt mit dem Reformator unmittelbar nichts zu tun, bieten aber dennoch Anlass für Zwischenstopps.

Highlights entlang des Lutherwegs

So stehen in Guntersblum und Alsheim zwei der markanten rheinhessischen „Heidenturm-Kirchen“ mit ihren für Deutschland völlig untypischen, fast orientalisch anmutenden Türmen. In dem winzigen Weiler Hangen-Wahlheim liegt fast direkt am Wanderweg die pittoreske Ruine einer kleinen mittelalterlichen Kirche. In Osthofen lohnt ein Abstecher auf den verwunschenen Friedhof der Bergkirche und in die am nördlichen Ortsrand gelegene KZ-Gedenkstätte.

Die Magnuskirche in Worms
pixabay/Tobias Albers-Heinemann
Die Magnuskirche in Worms

Ganz anders als die offenen Flächen mit ihren grandiosen Aussichten wirken die Abschnitte der Strecke zwischen Guntersblum, Alsheim und Mettenheim, in denen sich die sogenannten Hohlwege im Laufe der Jahrhunderte durch Fuhrwerke und Regenwasser metertief in den Lößboden eingeschnitten haben. In dem kilometerweiten Labyrinth aus teils schluchtartigen Vertiefungen bergen sich seltene Pflanzenarten wie die Steppenkirsche oder der Elsässer Haarstrang.

Offizieller Start- oder Zielpunkt des Lutherwegs ist die Wormser Magnuskirche im Stadtzentrum neben dem romanischen Kaiserdom. Sie war einer der ersten Orte im Südwesten Deutschlands, an dem im 16. Jahrhundert im Sinne Luthers gepredigt wurde.

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