Glaubenswissen

Knuddelige Tiergeschichten aus der Bibel

Martin Vorländer mit tierischen Bibelgeschichten aus dem Kronberger Opelzoo
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Welches sind die besten Geschichten mit Tieren in der Bibel? Martin klärt uns im Video auf und nimmt uns in den Kronberger Opelzoo mit.

Rund 130 Tierarten werden in dem Buch der Bücher genannt, vom Adler bis zum Ziegenbock.

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Im Video erzählt dir Martin die Geschichte vom verlorenen Schaf mit Jesus, von Adam und Eva und der Schlange, was es mit dem Sündenbock auf sich hat und wie ein Kamel durchs Nadelöhr kommt. Im Kronberger Opelzoo erklärt er auch, was Erdmännchen mit Adam zu tun haben und warum manche Tiere sogar phrophetische Gaben haben.

Der Karlsruher Theologe Peter Riede beschreibt die Tierwelt Palästinas früher als wesentlich zahl- und artenreicher als heute. Im Bibellexikon der Deutschen Bibelgesellschaft schreibt er: „Daher nehmen die biblischen Schriften häufig auf Tiere Bezug.“ Manche von ihnen spielen eine Hauptrolle, andere überlesen wir leicht, weil wir sie auch aus unserer Lebenswelt kennen. 

Die Taube in der Bibel

Taube
pexels/philographism

Wenn es um den heiligen Geist geht, dann kommt er oft als Taube zu den Menschen:

  • Eine Taube mit einem Ölblatt im Schnabel verriet Noah, dass die Flut vorbei war (1. Mose 8).
  • Im Neuen Testament erscheint die Taube wie der Heilige Geist bei der Taufe Jesu (Matthäus 3, 16).

Außerdem ist sie im Hohelied der Liebe der Taube ein Kosename für die Freundin (Hohelied 5, 2). Außerdem wird sie als Opfertier beschrieben (Lukas 2, 24). Denn auch arme Menschen konnten so im Tempel ein Opfer bringen, indem sie Tauben in Felshöhlen fingen.

Nicht nur symbolisch: Der Fisch in der Bibel

Blauer Diskusfisch
pexels/Lone Jensen

Ganz am Anfang der Bibel steht: Am fünften Tag sprach Gott: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier (1. Mose 1, 20). Aber vor allem im Neuen Testament wimmelt es im Wasser. Bevor die Jünger von Jesu Menschenfischer (etwa Lukas 5) wurden, waren sie traditionelle Fischer am See Genezareth.

Jesus überzeugte seinen Jünger Simon Petrus durch das Wunder vom sogenannten großen Fischfang. Bei diesem gewaltigen Fischfang wurden 4.000 Menschen satt. Und das, obwohl es nur zwei gab (beispielsweise Markus 8).

Heute leben im See Genezareth etwa 25 Fischarten. Wichtig waren in biblischer Zeit wahrscheinlich dieselben Arten wie heute: der Petrusfisch und die Seesardine.

Wie die Bibel Schweine als unrein bezeichnet

Schweine haben keine Schweißdrüsen, deswegen suhlen sie sich.
pexels/Tim Gomes

Unglaublich, aber war: In der Bibel kommt das Schwein gar nicht gut weg. In die Schweine der Gadarener (etwa Matthäus 8, 32) fuhren Dämonen. Oder: Der verlorene Sohn ist ganz weit unten angekommen, als er seinen Hunger am Trog der Schweine stillt (Lukas 15, 16). Wir können davon ausgehen, dass damit Hausschweine gemeint sind. „Das Schwein, denn es hat wohl durchgespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; darum soll es euch unrein sein“, heißt es im 3. Buch Mose 11, 7.

Nur weil es sich im Schlamm suhlt soll es unrein sein? Heute wissen wir, dass Schweine reinliche Tiere sind, die noch nicht mal Schweißdrüsen haben. Deswegen wälzen sie sich in Wasser oder Schlamm, wenn sie Abkühlung suchen.  Wasser war in der Gegend kostbar und Futter rar. Eine These lautet, dass das Schwein als unrein gilt, um knappe Ressourcen zu schonen.

Plage in der Bibel: Die Heuschrecke

Heuschrecke
pixabay

Wenn in der Bibel von Heuschrecken die Rede ist, ist oft die Wanderheuschrecke gemeint. Sie wird bis zu 6 Zentimeter lang und kann fliegen. Die Heuschrecken treten in Schwärmen auf, die aus Millionen von Tieren bestehen können, so dass sich der Himmel verdunkelt.

Sie vertilgen Gras, Getreide und Baumfrüchte und vernichten auf diese Weise ganze Ernten. Hungersnöte sind die Folge (Psalm 105, 34f). In der Erzählung von den zehn Plagen, die Gott über die Ägypter bringt, sind die Heuschrecken die achte Plage.

Das Nutztier schlechthin: Esel und Eselin

Esel auf der Weide
pexels/Julissa Helmuth

Egal, wer oder was in der Bibel transportiert werden muss, der Esel ist das Transportmittel der Wahl. Kein Wunder, denn,

  • Esel sind sanft und belastbar,
  • leben bis zu 40 Jahre,
  • kommen mit schwierigem Gelände klar und
  • sind intelligent.

Das zeigt auch die Geschichte vom Propheten Bileam und der Eselin (Numeri 22). Du kannst sie dir von Martin im Video ab Minute neun erzählen lassen. Bileam und seine Eselin sind zusammen unterwegs. Ein Engel Gottes versperrt den Weg, weil Bileam nicht das tut, was Gott von ihm will. Die Eselin erkennt den Engel und will ausweichen, aber der Prophet will stur geradeaus reiten. Also prügelt er das arme Tier, bis Gott sie sprechen lässt und so Bileam seinen Fehler einsieht.

Pfarrer Martin Vorländer im Kronberger Opel-Zoo
Jörn von Lutzau

Albert Schweitzers Gebet für die Tiere

Und weil Martin dieses Gebet so schön findet, wollen wir es dir nicht vorenthalten: 

O Gott,
höre unser Gebet für unsere Freunde, die Tiere, besonders für alle die Tiere, die gejagt werden oder sich verlaufen haben oder hungrig und verlassen sind und sich fürchten; für alle Tiere, die eingeschläfert werden müssen.
Für sie alle erbitten wir deine Gnade und dein Erbarmen.
Und für alle, die mit ihnen umgehen, erbitten wir ein mitfühlendes Herz, eine sanfte Hand und ein freundliches Wort.
Mach uns selbst zu wahren Freunden der Tiere und lass uns so teilhaben am Glück der Barmherzigkeit.
Amen.

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