Das Wichtigste in jeder Beziehung: Vertrauen – wenn es abhandenkommt, ist der Beziehungsstatus kompliziert. Auch in der Politik oder bei den Richtern: Das Vertrauen vieler Deutschen nimmt ab, zum Beispiel in das Bundesverfassungsgericht, aber auch in die meisten politischen und gesellschaftlichen Institutionen ist das Vertrauen der Menschen im Vergleich zum Vorjahr vielerorts gesunken. So das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Meinungsumfrage.
Vertrauen ist auch das Kerngeschäft der Kirche, aber auch hier schlechte Zeiten: Immer weniger Menschen vertrauen auf Gott und die Institution Kirche kommt noch schlechter weg. Was sind die Gründe?
Natürlich denken viele Menschen, wenn sie Kirche hören, an die Skandale rund um Missbrauch und mangelnder Aufklärung der sexualisierten Gewalt in der katholischen Kirche. Vielen unterscheiden da nicht zwischen evangelischer und katholischer Kirche. Hier ist Vertrauen unwiederbringlich zerstört. Gerade der jüngste Fall rund um den emeritierteb Papst Benedikt XVI. hat erneut seinen Teil zur Vertrauenskrise beigetragen. Die Ursachen für die Krise sind aber noch umfassender.
Wir reden aneinander vorbei. Manchmal macht es den Eindruck, als lebten alle in ihrer eigenen Welt, in ihrer eigenen Bubble. Viele kreisen um ihre eigenen Themen, sie sprechen ihre eigene Sprache, selbst Freunde kommen nur selten von der anderen Seite des Tellerrands. Alles verstärkt durch soziale Medien, die Freunde und Follower nach denselben ureigenen Interessen und Themen filtern.
Vertrauen wächst, wenn wir uns verstanden fühlen.
Haben wir eine Vertrauenskrise in der Kirche?