Armut

Weihnachten ist Nächstenliebe

Andreas Fauth
Kommentar von Andreas Fauth

„Haben Sie einen Euro übrig?“ Diese Frage hört man an Weihnachten oft. Was wäre, wenn wir wirklich helfen? Dann wäre Weihnachten mehr als ein Versprechen, sagt unser Chefredakteur Andreas.

„Haben Sie bitte eine Spende, oder was zu essen?“ Diese kleine – für manche unbehagliche – Frage in der U-Bahn oder beim Einkaufen kennen wir alle. Für manche eine unangenehme Unterbrechung im vorweihnachtlichen Einkaufsstress. Wir sind mit dem Kopf ganz woanders, wenn der Obdachlose unsere Gedanken unterbricht, wenn er seine Straßenzeitung verkaufen möchte oder einfach nur nach ein bisschen Geld fragt. 

Was macht der Obdachlose mit meinem Geld?

Den meisten drängt sich sofort die Frage auf: Was wird er mit meinem Geld machen? Wirklich was zu essen kaufen – oder sind es doch die Kippen oder sogar Alkohol? Und außerdem: Dieser strenge Geruch von Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben. Es fällt nicht leicht, sich auf sie einzulassen.

Zwischenton

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Schnell sind viele dabei: Armut ist gewiss ein großes Problem, aber ein Problem für die Politik. Warum kann dieser reiche Staat unsere Probleme wie Armut nicht lösen? So viele Mittel und Möglichkeiten stehen doch zur Verfügung, aber wenn es Politik es nicht schafft, warum soll ich mir selbst die Mühe machen und helfen?

Weihnachten erinnert alle an die Nächstenliebe

Wir feiern Advent, wir sehen die Lichter und wir singen wieder diese alten Lieder, wir freuen uns auf Weihnachten. Mit Weihnachten soll die Welt besser werden.  Mit dem Jesuskind kommt die Liebe in die Welt, glauben die Christen: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, liebe alle Menschen, egal, wen und wann – auch die Armen, den mit der Straßenzeitung, die Bettler. 

Bleibt es bei einem frommen Wunsch oder handeln wir? Schieben wir die Verantwortung auf die Politik ab oder packen wir an, wo Not ist? Machen wir es uns einfach oder helfen wir? Diese Frage muss jeder für sich selbst entscheiden, das ist die Verantwortung eines jeden Menschen für die Welt und vor Gott. 

Der fromme Wunsch nach einer besseren Welt?

Mit Weihnachten soll die Welt besser werden: Wenn wir darauf warten, dass das Jesuskind in der Krippe alle großen Probleme löst, die Armut, die Kriege auf der Welt, die Klimakatastrophe – es steht zu befürchten, dass wir lange warten. 

Wenn wir wirklich einen Euro geben, ist Weihnachten.

Was aber wäre, wenn wir wirklich dem Armen einen Euro geben? Was wäre, wenn ich mich auf ihn einlasse, auch wenn es Überwindung kostet? Was wäre, wenn ich Nächstenliebe schenke, wenn ich den einen Euro übrighabe, für den Menschen ohne Dach überm Kopf? Ich bin überzeugt, dann ist Weihnachten für ihn und für mich, schon jetzt, sofort.

Deine Meinung ist gefragt: Gibst du einen Euro?

Ich kann die Argumente vieler ja verstehen - es fällt nicht leicht, auf der Straße zu helfen. Lieber etwas spenden oder andernorts Gutes tun. Aber wie hältst du es? Kaufst du eine Straßenzeitung oder etwas zu Essen? Gibst du Geld oder lässt es lieber? Wir freuen uns auf dein Feedback, entweder über unsere Social-Media-Kanäle oder per Mail:

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