deinNachbar: Netzwerk gegen Pflegemangel

Menschen zum Spazieren gehen, Vorlesen oder für Gespräche: Ehrenamtliche vom Verein deinNachbar wollen Pflegekräfte und Familien entlasten. Nun gibt es das Portal auch in Bad Vilbel. Neben München ist das der zweite Standort des Vereins. 

Gründer Thomas Oeben erklärt: deinNachbar möchte einen Beitrag zur Versorgungslücke durch fehlende Pflegekräfte leisten. Außerdem seien pflegende Angehörige häufig Leidtragende, die so auch mal durchatmen sollen.

Es geht um Tätigkeiten, die eigentlich jeder von uns machen kann. 

Bei deinNachbar können Hilfesuchende Unterstützung anfragen. Laut Katharina Olschewski, Marketing Managerin in Bad Vilbel gibt es bislang 10 Helferanfragen und 2 Anfragen von Hilfesuchenden am Standort in Bad Vilbel.
Anfragen können regelmäßige Termine sein, wie das Putzen der Wohnung, das gemeinsame Singen einmal pro Woche oder auch spontane Hilfestellungen, wie zum Beispiel das Aufhängen eines Bildes an der Wand, die Begleitung bei einem Spaziergang oder die Mitnahme zum Bahnhof.

Als Helferin oder Helfer bei deinnachbar mitmachen

• online bei deinnachbar.de registrieren
• persönliches Aufnahmegespräch führen
• erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen
• 30 Stunden Weiterbildung (optional)

Was du da lernst? Inhalte der Weiterbildung seien beispielsweise das Thema Demenz oder die korrekte Reinigung von Gegenständen, wie eines Backofens, erklärt Katharina Olschewski. Thomas Oeben geht auch auf die Grenzen der Helferinnen und Helfer ein. Er betont: „Das Anziehen von Stützstrümpfen oder das Stellen von Medikamenten machen wir natürlich nicht, sondern ein Pflegedienst, mit qualifiziertem Personal.“

In München werden durchschnittlich rund zweitausend Einsatzstunden monatlich geleistet.

Jede Helferin und jeder Helfer hat ein Profil auf dem Online-Portal. Hier können Hilfesuchende ein Foto sehen und eine Kurzvorstellung. Außerdem ist sichtbar, dass das erweiterte polizeiliche Führungszeugnis vorliegt, auch Bewertungen von vorangegangen Aufträgen können hier gelesen werden.

Hilfe kostet Geld – Ehrenamtliche bekommen Aufwandsentschädigung

Das Putzen, Vorlesen oder die Mitnahme zum Einkaufen durch einen Ehrenamtlichen kosten die Hilfesuchenden pro Stunde 25 Euro. Nur so könne sich der Standort in Bad Vilbel mit zwei Angestellten überhaupt tragen.