Was würdest du tun, wenn dein neues Zuhause ein Container ist? Toilette und Dusche sind auf dem Gang. Eine eigene Küche hast du auch nicht. Das ist für viele Geflüchtete Realität, wenn sie nach Deutschland kommen.
Bei der Christlichen Flüchtlingshilfe Egelsbach-Erzhausen (CFEE) ist das anders. Familien wohnen hier in einer Wohnung mit Küche und Bad. Alleinreisende teilen sich höchstens zu zweit ein Zimmer. In Egelsbach wird aber nicht nur die Unterbringung anders gedacht. Der Ort zeigt an vielen Stellen, wie Integration von Flüchtlingen gelingen kann.
Sozialarbeiterin Nina Wöllert erlebt täglich, wie sich dieser Ansatz auswirkt: „Die Menschen sind hier deutlich entspannter – und dadurch auch offener. Sie müssen sich nicht ständig mit der Unterbringung beschäftigen.“
Im Egelsbacher Rathaus trifft die CFEE auf offene Ohren. Stefan stell klar:
Wir sorgen allerdings auch dafür, dass wir gehört werden.
Das weiß auch Egelsbachs Bürgermeister Tobias Wilbrandt. Im Rückblick auf den „Flüchtlingssommer“ 2015 erinnert er sich an viel Unterstützung. Jeden Morgen um sieben Uhr hätten sich die Ehrenamtlichen in der Hochphase zusammengesetzt. Das sei die besondere Stärke von Egelsbach. „Das war keine Leistung von einer oder mehreren Personen, sondern das war der ganze Ort gemeinsam“, sagt er.
Wer in Egelsbach Fuß fassen will, sollte sich in den Vereinen engagieren, erklärt der Bürgermeister. Der Sportverein mit seinen über zweitausend Mitgliedern sei ein gutes Beispiel, findet Stefan Buckendahl. Vor 10 Jahren habe der Verein kostenlose Sportangebote speziell für Flüchtlinge angeboten, von Fußball über Boxen bis zu Tai Chi. „Das hat einen Nachhall gefunden, sodass es bis heute Angebote für Geflüchtete gibt“, erzählt er.