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3. Oktober

Spezial zu 30 Jahren Deutsche Einheit

Brandenburger Tor am 9. November 2019 zu 30 Jahren Mauerfall
indeon-Logo in blau DOSSIER
Andreas Fauth

Wir feiern am 3. Oktober die Deutsche Einheit und blicken mit jungen Menschen zurück: Was haben 30 Jahre Einheit mit Deutschland gemacht?

Es war die friedliche Revolution, die in den Kirchen in Ostdeutschland begann: Was zunächst als Kampf für Meinungsfreiheit und Reisefreiheit gedacht war, mündete vor 30 Jahren in die Deutsche Einheit. Von der großen Mehrheit mit Tränen, Pathos und Feuerwerk gefeiert – so war die Einheit für so manchen Bürgerrechtler in der ehemaligen DDR nicht Ziel seines Protests: Viele wünschten sich schlicht eine andere, eine bessere Deutsche Demokratische Republik.

Kai Feller ist heute Pfarrer in Lübeck – vor dem Fall der Mauer war er Schüler auf dem Carl-von-Ossietzky-Gymnasium im Berliner Bezirk Pankow
Redaktion
Kai Feller ist heute Pfarrer in Lübeck – vor dem Fall der Mauer war er Schüler auf dem Carl-von-Ossietzky-Gymnasium im Berliner Bezirk Pankow

Es war der berechtigte Schrei nach Freiheit: ganz grundlegende Freiheitsrechte blieben einem Bürger der DDR verwehrt. Kai Feller zum Beispiel, er war damals nicht mal 18 Jahre alt, lebt in Berlin bei seiner Oma und protestiert mit einer Unterschriftenaktion an seiner Schule gegen die nächste Militärparade in der Hauptstadt der DDR. Die Folge: Schulverweis, keine Chance mehr auf Abitur, Studium, freie Berufswahl. Heute ist Kai Feller Pfarrer in der Nordkirche. Wir stellen dir ihn und weitere Zeitzeug*innen in unserer Doku-Reportage #ostblick vor.

Berliner Mauer am Ostbahnhof
Jörn von Lutzau
Die Berliner Mauer am Ostbahnhof in Berlin entlang der Spree
Aniko Schusterius ist die Reporterin der Doku-Reportage #ostblick
Benjamin Eckert
Aniko Schusterius ist die Reporterin der Doku-Reportage #ostblick

#ostblick: Junge Erwachsene blicken auf 30 Jahre Deutsche Einheit

Wie schauen Nach-Wende-Kinder auf die Deutsche Einheit? Die junge Reporterin Aniko begibt sich mit ihrem Kamerateam auf die Suche: nach Stasiakten, nach Zeitzeug*innen, nach der Vergangenheit ihrer Eltern und Großeltern, nach dem besseren Verstehen dieser Generation. Und: Sie stößt mit ihrem Team auf ein Ostbewusstsein, das zunehmend von Selbstbewusstsein geprägt ist. Denn nur ein freies Land kann die Herausforderungen der Zukunft lösen.

Hier geht es direkt zur Doku-Reportage

Mauer in den Köpfen?

Auch 30 Jahre nach der Deutschen Einheit sprechen manche Menschen noch von der „Mauer in den Köpfen“, die nicht überwunden sei. Für viele Nach-Wende-Kinder ist die Deutsche Einheit trotzdem kein Thema mehr. Sie haben die Teilung des Landes nicht erlebt und kennen die Wiedervereinigung nur aus Erzählungen ihrer Eltern.

Westdeutsche sagen immer, in der ehemaligen DDR war alles schlimm.

Jakob Esper

Jakob Esper ist 18 Jahre alt und schildert zusammen mit vier weiteren Jugendlichen seine Eindrücke: Was denken Menschen unter 20 Jahren heute über die Einheit Deutschlands? Für sie Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg ist klar: Wir leben in einem Land. Für indeon.de haben sie sich mit der Geschichte auseinandergesetzt

Direkt zur Umfrage unter den Schüler*innen

Während für die Kinder und Jugendlichen in Bad Marienberg der Tag der Einheit eher ein historisches Datum ist, so können junge Erwachsene, die einen ostdeutschen Hintergrund haben, von anderen Geschichten erzählen. Reporterin Aniko kennt die Fragen nach der ehemaligen DDR nur zu gut von ihren Mitstudierenden. Auch Kathleen und Christin wissen, wie sich „Ossibashing“ im Jahr 2020 anfühlt.

Hier geht es zu den Interviews mit den selbstbewussten Frauen aus dem Osten

Dabei ist das Gefühl, in einem gemeinsamen Land zu leben, so wichtig. Die friedliche Revolution gehört wohl zu den beeindruckendsten Leistungen der jüngeren Vergangenheit. Gerade in der Corona-Pandemie spüren wir, wie wichtig die erkämpften Werte sind. In seinem Kommentar zur Einheit, Freiheit und Gesundheit bringt Andreas es auf den Punkt: 

Die hart erkämpfte Freiheit dürfen wir auch während Corona nicht mit Füßen treten