Mittelhessen, um 1986. Eine Mutter gibt ihren vier Jahre alten Sohn im Kindergarten ab. Die Folge: Tränen, pure Verzweiflung. Dieses Schauspiel wiederholt sich so oft, dass die Mutter irgendwann die Segel streicht - und ihren Sohn vom Kindergarten abmeldet. Die Mutter ist meine, der Sohn bin ich. Was ich mit diesem Schwank aus meiner "Jugend" zeigen will: Ich bin kein Fan davon, wenn Mutti geht!
Es gab noch mehr Momente, in denen UNSERE Kanzlerin (ob von mir gewählt oder nicht) ihre Frau gestanden hat. Als Wladimir Putin, der Schelm, am 21. Januar 2007 Hunde mit in einen Merkel-Termin brachte, obwohl er wusste, dass sie die nicht mag. Als Donald Trump, der orangene Schelm, ihr am 17. März 2017 trotz Kameras nicht die Hand schütteln wollte. In diesen Momenten haben diese Schelme MEINE Kanzlerin beleidigt.
Hat sie sich da aus der Ruhe bringen lassen? Garstig losgepoltert? Medial nachgetreten? Böse getwittert? Nope. Das ist nicht der Merkel-Style. Das ist DER Style, den eine Armee (oft) anonymer Social Media-Nutzer laut eigener Aussage "nicht vermissen" wird (falls es bei so menschlich vertretbaren Kommentaren bleibt).
Wir dürfen gespannt sein - auf das, was nach der Ära Raute, äh Merkel kommt. Weil: aus dem nun folgenden, eventuellen Kindergarten wird uns niemand abmelden können – wie meine Mama das dereinst bei mir gemacht hat …
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