von Katja Eifler (evangelisch.de) und Aaron Kniese
Das Internet ist ein fester Bestandteil unseres Lebens. Wir können chatten, zocken, uns informieren oder uns sogar von Künstlicher Intelligenz (KI) Arbeit abnehmen lassen.
Aber: Computer, Websites und KI verbrauchen Ressourcen. Laut co2online verbrauchen Fernseher, Computer und Co. circa 28 % des Stroms in einem deutschen Durchschnittshaushalt. Das sind zwischen 50 und 100 Kilowattstunden pro Jahr. Gaming-PCs (ich sitze beim Schreiben gerade auch an einem) können sogar bis zu 200 kWh verbrauchen.
Strom und CO₂ sparen, ist aber ganz easy. Meine Kollegin Katja Eifler von evangelisch.de und ich zeigen dir, wie du bis zu 50 % Ressourcen beim Online-Sein sparen kannst.
2. Suchmaschinen ohne KI nutzen
3. Streamingqualität runterstellen
4. Serien downloaden statt streamen
6. Weniger Social-Media nutzen
7. Adblocker gegen Werbung einsetzen
Ich weiß, es ist verlockend, aber lass dir nicht bei allem von KI-Assistenten helfen. Diese Assistenten erhöhen den Energieverbrauch deutlich, da sie auf leistungsstarke Server zugreifen. Das gilt beispielsweise für Chat-GPT, KI-Support in Office-Anwendungen, aber auch für KI-generierte Vorschläge bei Online-Shopping-Portalen oder täglichen Newsfeeds.
Jeder personalisierte Vorschlag über KI verursacht zusätzliche Serveranfragen und verbraucht bis zu 10 Mal mehr Strom und CO₂, als eine herkömmliche Suchanfrage. Ca. 1 Wattstunde pro Suchanfrage kann so eingespart werden. Wie viel du insgesamt sparst, hängt von deinem Nutzungsverhalten mit der KI ab.
KI-Trends, wie zum Beispiel Conni-Memes verbrauchen viele Ressourcen und sind eigentlich unnötig.
Oft sind KI-Suchmaschinen mittlerweile im Browser fest integriert. Das gilt auch für die Google-Suche. Aber: KI-basierte Suchmaschinen verbrauchen für eine Anfrage, ähnlich wie die Assistenzsysteme bis zu 10-mal mehr Energie als klassische Suchmaschinen.
Es gibt alternative Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder Startpage, die ohne KI deine Suchanfrage bearbeiten. In Zahlen braucht eine KI-Suche zwischen 1,3 und 2,9 Watt pro Stunde (Wh) pro Anfrage, die klassische Suche dagegen 0,3 Wh.
Wenn du eine Serie oder Musik herunterlädst und mehrfach schaust/hörst, spart das bis zu 80 % Energie gegenüber wiederholtem Streaming, da die Daten nur einmal übertragen werden. Dafür brauchst du aber ein Gerät mit dem nötigen Speichervolumen. Mit deiner Lieblingsplaylist oder die Podcast-Folge, die du häufiger zum Einschlafen hörst, helfen beim Sparen.
Wenn du jeden Tag die gleichen Websites besuchst (hoffentlich indeon und evangelisch.de), kannst du ganz leicht Energie sparen. Setz dafür ein Lesezeichen in deinem Browser. Das spart Energie, weil weniger Suchanfragen an Suchmaschinen gesendet werden.
Eine einzelne Google-Suche verbraucht etwa 0,3 Wh. Wer täglich 10 Suchanfragen durch Lesezeichen ersetzt, spart ca. 3 Wh pro Tag, also rund 1 kWh pro Jahr.
Und wenn du generell viel mit Suchmaschinen arbeitest: Nutze CO₂-neutrale Suchmaschinen wie zum Beispiel Ecosia.
Du kennst das safe auch: Du wartest auf die Bahn, das Meeting ist uninteressant oder es herrscht ’ne unangenehme Stille bei Gesprächen. Dann wandert der nächste Blick aufs Smartphone und du swipest ziellos ein bisschen durch Instagram, YouTube-Shorts oder TikTok.
1 Minute TikTok verursacht 2,63 g CO₂, bei YouTube sind es 0,46 g CO₂, schreibt Compare the Market. Wenn du also nur 30 Minuten täglich weniger am Tag Social-Media nutzt, sparst du pro Jahr zwischen 5 und 30 Kilogramm CO₂.
Nutz einen schwarzen Hintergrund statt eines weißen Felds. Auch hier gibts Einsparpotential, vor allem auf OLED-Smartphones. Dort spart der Darkmode bei mittlerer Helligkeit 3 bis 9 %, bei maximaler Helligkeit bis zu 47 % Strom. Bei LCD-Displays ist der Effekt hingegen vernachlässigbar.
Wir alle versenden gerne Bilder oder Dateien über den Messenger an Freund*innen. Aber je kleiner die Datei, desto weniger Energie wird für Übertragung und Speicherung benötigt.
Dateien verkleinern: Du kannst schon beim Fotografieren das Bild kleiner aufnehmen oder es hinterher kleiner machen. Mehrere Dateien kannst du in ein Zip-Verzeichnis packen und es so kompakt versenden. Das spart für deine Übertragung um die 30 bis 70 %. Die Rechnung ist logisch: Eine 50 % kleinere Datei spart etwa die Hälfte der Übertragungsenergie, gilt auch beim E-Mail-Verkehr.
Sortiere regelmäßig deine E-Mails aus und lösche alle, die du nicht mehr brauchst. Das spart Speicher auf den Servern. Weniger gespeicherte Daten bedeuten letztendlich weniger Energieverbrauch und CO₂-Emissionen.
Cloud-Speicher. Das klingt erstmal cool. Ein kleines Wölkchen, auf dem alle deine Daten gespeichert sind, damit du von überall darauf Zugriff hast. Die Realität sieht aber anders aus. Deine Daten werden in riesigen Rechenzentren gespeichert, die viel Strom und Wasser verbrauchen. Deshalb check vorm Speichern, ob deine Dateien wirklich in eine Cloud müssen.
Weniger und gezielter Cloud-Speicherbedarf spart Energie. 1 TB ungenutzte Daten in der Cloud verbraucht so viel Strom wie ein Kühlschrank pro Jahr. Ein einziges Backup reicht meist aus und nicht alle Dateien müssen tatsächlich in einer Cloud gelagert werden.
Geh über Wi-Fi ins Netz, wenn möglich. Das Streaming über mobile Daten verbraucht bis zu 5-mal mehr Energie als über WLAN.
Mach Geräte einfach aus, wenn du sie nicht brauchst. Das ergibt Sinn, denn Geräte im Stand-by verbrauchen pro Jahr 100–200 kWh pro Haushalt, das spart diesen Anteil. Beispiel: Den Router nachts auszustellen, spart 29 kWh/Jahr. Also PC, Tablet oder Fernseher einfach abends ganz aus machen.
Der Tipp ist nicht neu, aber effektiv. Wenn du deine Geräte pflegst und reparierst, musst du dir nicht so schnell etwas Neues kaufen und logischerweise spart das Ressourcen und Energie, die bei der Herstellung eines neuen Gerätes anfallen würden.